Es fühlt sich gut an, wenn....
Lebensmittel aus der Region sind,
frisch gekochtes und qualitativ hochwertiges Essen zubereitet wird,
Sie in einem kuscheligen Bett in landestypischen und natürlichen Materialen träumen,
Souvenirs an eine schöne Zeit erinnern die in der Umgebung erzeugt wurden,
das Umfeld zu Fuß, mit Pferd, Kanu, Fahrrad, Lama,... erkundet wird,
die Freiheit und Ruhe Begleiter in einer einmaligen Kulisse ist,
man sich Willkommen und wie in einer großen Familie fühlt,
Sie sich weiterentwickeln und das Gelernte zu Hause umsetzen,
zum Erhalt einer intakten Natur und Kulturlandschaft beitragen wird.
Mein Geld belebt die lokale Wirtschaft und gibt den Menschen vor Ort ein faires Einkommen!
Darf ich mich vorstellen
Luxemburg -
Ein multikulturelles Großherzogtum mit kostenlosen Öffis
Als Klimaticketbesitzerin schätze ich das Einsteigen und Losfahren sehr. Luxemburg ist 2020 einen Schritt weiter gegangen: Als erstes Land der Welt wurden Tickets für den öffentlichen Verkehr für alle abgeschafft.
Mit rund 2.500 km² und ca. 600.000 Bürger*innen zählt Luxemburg zu den kleinsten, und gemessen am BIP, zu den reichsten Ländern der Welt. Der Zwergstaat ist vor allem für seinen Banken- und Finanzsektor bekannt.
Er ist eines der Gründungsmitglieder der EU und beherbergt über fünf wichtige europäische Institutionen. Eine davon ist der Europäische Gerichtshof. Lt. Europäischer Kommission arbeiten heute etwa 13.000 Beamt*innen und Bedienstete für die unterschiedlichsten Ämter und Organe in Luxemburg.
Copyright:VisitLuxembourg_Klaus-Peter Kappest/Wanderbüro Saar-Hunsrück
Inhalt:
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Luxemburg Stadt – der Puls Europas
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Esch-sur-Alzette
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Das ländliche Luxemburg
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Regional genießen
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Meine Unterkunftstipps
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Anreise und Mobilität vor Ort
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Ticketfreie Öffis – (K)eine Erfolgsgeschichte?
Luxemburg Stadt – der Puls Europas
Die Hauptstadt mit über 130.000 Einwohner*innen wird von den Schluchten der Flüsse Alzette und Petrusse durchzogen. Die Alzette ist ein 73 Kilometer langer Fluss, der Luxemburg von Süd nach Nord durchquert und bei Ettelbrück in die Sauer, den längsten Fluss des Großherzogtums, mündet. Die Petrusse hingegen ist ein knapp über 10 Kilometer langer Nebenfluss, der in Luxemburg in die Alzette mündet.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt mit ihren pittoresken Häusern und engen Gassen taucht man am besten in die über 1.000-jährige Geschichte ein. Nachfolgend fünf Anregungen.
1. Kasematten
Einem unterirdischen Labyrinth an Gängen gleichen die Kasematten, welche als Verteidigungssystem angelegt wurden.
Die Gesamtlänge betrug auf verschiedenen Etagen ursprünglich rund 23 Kilometer und ragte bis 40 Meter in die Tiefe.
Die Petruss-Kasematten sind im 17. Jahrhundert erbaut, die Bock-Kasematten von österreichischen Ingenieuren ein Jahrhundert später.
Copyright: VisitLuxembourg_LCTO
2. Historische Rundwege durch die Stadt
Im Jahre 963 erwarb Graf Siegfried den Bock-Felsen, von wo die Geschichte von Luxemburg ihren Ausgangspunkt nahm. Heute beginnt hier der 2,5 Kilometer lange Wenzel-Rundweg, benannt nach dem ehemaligen Herzog von Luxemburg. Er führt vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten, wie dem Fort Thüngen und endet an der Großherzogin Charlotte-Brücke, umgangssprachlich „Rote Brücke“ genannt.
Ebenfalls am Bock-Felsen vorbei kommt man am Vauban Rundweg. Er wurde nach dem berühmten Militäringenieur Sébastien le Prestre de Vauban (1633-1707) benannt. Er verwandelte die Stadt Luxemburg in eine der mächtigsten Festungsanlagen Europas, welche auch als “Gibraltar des Nordens” bekannt ist.
Copyright: VisitLuxembourg_Alfonso Salgueiro/LFT
3. Das Pfaffenthal
Das Pfaffenthal zählt zu den ältesten der 24 Stadtviertel und liegt malerisch an der Alzette.
Steigt man in den Panoramaaufzug ein, legt man während der Fahrt 71 Höhenmeter zurück und lässt die Hektik der Oberstadt hinter sich. Beim Ausstieg schlendert man durch das „Dorf der Stadt“, vorbei an malerischen Häusern und genießt die beschauliche Atmosphäre.
Spaziert man Richtung Süden, erreicht man mit dem Viertel Grund einen weiteren Stadtteil mit viel Charme und Erholungswert.
Ein kulinarischer Zwischenstopp bietet sich in der Brasserie Oekosoph an. Das Prinzip des Unternehmens ist, so weit wie möglich, biologische Produkte aus der Region zu verarbeiten, um daraus vegetarische und vegane Gerichte zu kreieren.
4. Ein Bummel durch die Oberstadt
Die Kathedrale Notre-Dame de Luxemburg bestimmt die Silhouette der UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt. Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt, die Alzette, die Abtei Neumünster sowie das Plateau Kirchberg (Banken-, und Finanzviertel, wo sich u.a. auch der Europäische Gerichtshof und die Philharmonie befindet) genießt man von der Chemin de la Corniche. Darunter versteht man eine 600 Meter lange Promenade.
Blick auf die Kasematten, das Kirchberg Plateau und das Viertel Grund
Copyright: VisitLuxembourg_Gregor Lengler/LFT
Beim Flanieren durch die Innenstadt wird man von ihren gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern, den historischen Gebäuden, den engen Gassen und dem Hauptplatz (Tipp: Das vegane Restaurant Beet) beeindruckt. Dabei sticht der Großherzogliche Palast mit seiner im Stil der flämischen Renaissance gehaltenen Fassade besonders hervor.
Die Adolphe Brücke überquert das Petruss-Tal und verbindet die Innenstadt mit dem Bahnhofsviertel. Sie wurde in den Jahren 1900 bis 1903 erbaut und war damals mit einer Spannweite von 85 Metern die längste Steinbogenbrücke der Welt.
Copyright: Pierre BK _ Luxembourg City Tourist Office
5. Die Märkte von Luxemburg
Mehrmals wöchentlich verwandeln sich Straßen und Plätze in Open-Air Geschäfte. Stände mit lokalen Produkten und vielen Leckereien laden zum Verweilen ein. Liebhaber*innen von Schätzen aller Art freuen sich auf die Flohmärkte der Stadt. Eine genaue Auflistung, wann welcher Markt stattfindet, sehen Sie hier.
Ein Mitbringsel aus der Stadt ist beispielsweise ein IAMBAG Rucksack. Hergestellt aus alten Werbebannern von Veranstaltungen, genäht von Persönlichkeiten aus einer therapeutischen Werkstatt. Gekauft werden können diese Rucksäcke (solange der Vorrat reicht) beim Tourismusbüro.
Tourismusinfo
https://www.luxembourg-city.com/
Esch-sur-Alzette
Die einstige Hochburg der Eisen- und Stahlindustrie war 2022 eine der Kulturhauptstädte in Europa. Die zweitgrößte Stadt des Landes liegt südlich der Hauptstadt, im sogenannten Land der „Roten Erde“ (Minett), und ist heute ein kosmopolitisches Zentrum für Industrie, Wissenschaft und Kultur.
Erstmals wurde Esch-sur-Alzette 773 erwähnt. Seine Geschichte lässt sich an den zahlreichen und denkmalgeschützten Fassaden ablesen. (Tipp: Architekturrundweg).
Rathausplatz. Copyright Fotos: Infofabrik
Das ehemalige Industrieviertel Belval mit rund 120 Hektar ist eines der größten und ehrgeizigsten Stadtentwicklungsprojekte. Statt Eisen und Stahl verschmelzen heute Forschungs-, Kultur-, Sport-, und Freizeiteinrichtungen miteinander. Seit 2015 hat der Hauptcampus der Universität von Luxemburg hier seinen Sitz.
Um das industrielle Erbe zu bewahren, schützte man die beiden Hochöfen als Industriedenkmale. Hochofen A kann besichtigt werden. Auf der 40 Meter hohen Aussichtsplattform genießt man eine einzigartige Aussicht auf die Umgebung.
Vëlodukt - Eine der längsten Fahrradbrücken in Europa verbindet Esch mit Belval.
Copyright Fotos: Promotion Touristique & D'Escher Infofabrik
Innovative Gamechanger der Stadt
1. Der "Bio Geméisguart" kombiniert soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Kindertagesstätten profitieren vorwiegend von dem am Gaalgebierg angebauten Biogemüse. Ein Teil wird auch vor Ort und am Markt in Esch angeboten. Zu erreichen ist der Park durch einen rund 15-minütigen Spaziergang von der Innenstadt.
Der gemeinnützige Verein vertreibt auch die Brasserie Camping's Stuff sowie das Rosati Haus. Das ist eine spartanisch eingerichtete ehemalige Bergbauhütte, in der Reisende übernachten können. Sie befindet sich rund vier Kilometer von Esch entfernt.
2. Bei Transition Minett und Kaf Lokal kann man sich regional und vegetarisch verköstigen und einkaufen. Transition Minett bietet auch noch Workshops zu Themen der Nachhaltigkeit an.
Tourismusinfo
www. explore.esch.lu/de/startseite/
Das ländliche Luxemburg
Auf einer Nord-Süd-Ausdehnung von 82 Kilometern und einer West-Ost-Ausdehnung von 57 Kilometern liegen historische Städte mit über 1.200 geschützten Bauwerken und Monumenten sowie mehr als 70 Schlösser und Burgen. Ungefähr die Hälfte der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Hinzu kommen noch drei Naturparks um vom Alltag abzuschalten.
1. Das Moseltal
Über 35 Kilometer fließt die Mosel immer der luxemburgisch/deutschen Grenze entlang, bevor sie vor Trier dem Großherzogtum endgültig den Rücken zukehrt und bei Koblenz in den Rhein mündet.
An den sonnenbeschienenen Hängen gedeihen Rebsorten und Obstbäume, deren Früchte werden zu Likören, Säften und hervorragenden Weinen weiterverarbeitet.
Bereits die Kelten und Römer bauten entlang der Mosel Wein an.
Copyright: VisitLuxembourg_André Schösser/LFT
Copyright: VisitLuxembourg_Oliver Raatz/LFT
Der Fluss verbindet Genuss, Kultur und europäische Geschichte miteinander. So ist in der beschaulichen Gemeinde Schengen im Juni 1985 das Schengener Abkommen unterzeichnet worden.
Das Europäische Museum informiert mit einer interaktiven Ausstellung über die Geburtsstunde eines grenzenlosen Europa. Wandert man durch die Weinberge rund um den Ort, genießt man einen herrlichen Blick auf die umliegende Landschaft und die Mosel.
Hier geht´s zum Tourentipp und weitere Wanderhighlights werden auf VisitMoselle aufgelistet.
Angeboten werden auch Weinwanderungen, um Bewegung mit Gaumenfreude zu kombinieren.
Die „ViaMosel“ ist ein grenzüberschreitendes Projekt des Dreiländereckes Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Dabei wird die Architektur der schönsten Weingüter und -dörfer in den Fokus gerückt. Sind Sie lieber mit dem Fahrrad unterwegs, finden Sie hier „Rent a bike“ Stationen.
2. Müllerthal
Diese Region im Osten von Luxemburg wird auch liebevoll „Kleine Luxemburger Schweiz“ genannt. Sie ist in erster Linie ein von Sandsteinfelsen durchzogenes Biotop, wo Naturliebhaber*innen Schluchten, Wälder, Flüsse, aber auch Obstbaumwiesen finden. Wegen des geologischen Erbes wurde der Natur- und Geopark Mëllerdall gegründet und 2022 zu den UNESCO Global Geoparks aufgenommen.
Zu den beliebtesten Wanderwegen zählt der 112 Kilometer lange „Mullerthal Trail“. Er trägt das Label „Leading Quality Trails – Best of Europe“ und gehört damit zur gleichen Spitzenklasse wie der Lechweg in Österreich und Deutschland. Auf der Webseite gibt es Vorschläge über Standortwanderungen und verschiedenste Rundwanderungen.
Copyright: VisitLuxembourg_André Schösser/LFT
Das kulturelle Juwel der Region ist gleichzeitig die älteste Stadt Luxemburgs: Echternach.
Der irische Mönch Willibrord ließ sich am Ufer der Sauer nieder und gründete 698 eine Benediktinerabtei. Das heutige Stadtbild wird von der St. Willibrord Basilika sowie der Echternacher Abtei dominiert.
Mit verwinkelten Gassen, dem Marktplatz sowie kleinen Cafés versprüht Echternach mittelalterliches Flair.
Copyright: VisitLuxembourg_World Mappers
3. Über Burgen und Kreislaufwirtschaft
An der Grenze zu Deutschland, hoch über dem Tal der Our liegt die Burg Vianden. Sie ist ein Besuchermagnet, wurde zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert erbaut und zählt zu den größten Residenzen der romanischen und gotischen Epoche.
Der einzige Sessellift von Luxemburg bringt müde Beine hinauf zur Burg – Panoramaaussicht inklusive.
Copyright: VisitLuxembourg_Giulio Gröbert/LFT
Eine ruhigere Zeitreise findet man im Tal der sieben Schlösser, welches man per Fahrrad erkunden kann. Ausgangspunkt der Route ist Mersch, gelegen im Herzen von Luxemburg. Danach geht es die nächsten 25 Kilometer an malerischen Orten und Burgen bzw. Schlössern vorbei, bevor man den Endpunkt Koerich erreicht.
Futuristisch hingegen geht es im Äerdschëff in Redange/Attert zu. Nach dem Vorbild der Earthships erbaut ist es ein autarker Ort zum Lernen. Das Team entwickelt und veranstaltet Besuche für Schul- und Jugendgruppen sowie Workshops zum Thema Nachhaltigkeit, Regeneration und Low-Tech.
Die Earthships selbst wurden vom amerikanischen Architekten Michael Reynolds in den 70er-Jahren entworfen und bestehen aus lokal verfügbaren, recycelten oder upgecycelten Baumaterialien.
Copyright: Äerdschëff
Regional genießen
Die traditionelle luxemburgische Küche ist deftig angehaucht. Kartoffeln sind in gebratener, gesalzener, frittierter oder pürierter Form häufig zu finden. Zwei typische Gerichte aus Luxemburg sind „Judd mat Gaardebounen“ (geräuchertes Schweinefleisch mit dicken Bohnen und Kartoffeln serviert) und „Kniddelen“, das sind gekochte Mehlknödel mit Speckwürfeln.
Luxemburg ist, so wie seine Bewohner*innen, ein Pflaster für internationale Gerichte. Eine Auswahl an solidarisch geführten Restaurants, die Inklusion vorleben, stellt „Luxembourg public“ hier vor. Die Website bündelt ebenso eine Auflistung von Märkten im Lande.
Meine Unterkunftstipps
Es gibt eine breite Palette an Unterkünften. Seien es Bed+Bike Unterkünfte, die sich auf Radfahrer*innen spezialisiert haben oder die interaktive Karte von „Ecolabel“. Hier sind nachhaltig engagierte Hotels und Campingplätze gelistet.
Eine nicht alltägliche Unterkunft, welche mit dem Ecolabel zertifiziert ist, befindet sich rund 30 Kilometer nördlich der Burg Vianden. Im Château d’Urspelt (seit 1694) bettet man sich in ein Schlosszimmer und wird mit französischer Küche verwöhnt.
In Grevenmacher an der Mosel kann man in einem mittelalterlichen Turm der Stadtmauer nächtigen.
Anreise und Mobilität vor Ort
Ab Wien mehrmals pro Tag mit dem ICE Richtung Düsseldorf. In Koblenz gibt es einen Direktzug nach Luxemburg. Eine Alternative ist der Nachtzug Richtung Brüssel, wo man ebenfalls in Koblenz umsteigt. Paris ist auch ein guter Startpunkt, der per Nightjet ab Wien direkt erreichbar ist. Mit dem TGV Est reist man in knapp über 2 Stunden nach Luxemburg-Stadt.
„CityApp - Your guide to VDL”, ist die App der Stadt Luxemburg, wo man Informationen zu dem städtischen Busnetzwerk, inklusive Routenplaner bekommt. In Luxemburg Stadt gibt es „vel'OH!-Stationen“, wo man gegen Anmeldung und Gebühr Räder ausleihen kann.
Tourismusinfo
Ticketfreie Öffis – (K)eine Erfolgsgeschichte?
Neben Luxemburg wirbt Malta seit 2022 ebenfalls für eine gratis Mobilität für alle. In deutschen Innenstädten, wie Augsburg oder Erlangen kommen Einheimische und Tourist*innen ebenfalls in den Genuss einer kostenlosen Mobilität. In der estnischen Hauptstadt Tallinn fahren Einwohner*innen seit 2013 unentgeltlich und im französischen Montpellier seit 2023.
Etwas ohne Bezahlung anzubieten, erfreut die Menschen und setzt ein positives Zeichen. Lt. EuroNews setzten bereits 2022 über 50 europäische Städte und Gemeinden auf dieses Modell.
Kostenlos bedeutet aber nicht ohne Kosten und die Herausforderungen sind mit
Infrastruktur, Kapazitäten, Kapital etc. komplexer als gedacht.
In Tallinn nahm trotz Gratisnutzung die Zahl an Autos beispielsweise kontinuierlich zu (Quelle: GoodImpact).
Prof. Dr. Frank Witlox von der Ghent university bringt es auf den Punkt: „Mehr Flexibilität, mehr Frequenz und mehr Komfort“. Sind diese Komponenten in Verbindung mit dem ticketfreien Fahren verbunden, sind sie eine Erfolgsgeschichte.