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Südschweden

Kaum ein Kind, das nicht schon mal von Bullerbü, Michel aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf oder Petterson und Findus gehört hat. Auch ich als Erwachsene liebe diese Geschichten, die eines gemeinsam haben: Sie spielen alle in Schweden, dem Land mit den roten Häusern und weiß umrandeten Fenstern, mit den geheimnisvollen Wäldern und Seen. Schwedens Schärengarten ist einzigartig und die Küste reicht von flach abfallenden Sandstränden bis hin zu rauen Steilklippen.

Drei Inselparadiese stellen sich vor

 

1. Gotland

Die größte Insel der Ostsee hat 400 Millionen Jahre auf dem Buckel und entstand aus einem Korallenriff. Hier trifft die Wikingergeschichte auf eine einzigartige Naturlandschaft. Die Hauptstadt Visby erlebte ihre Blütezeit im Mittelalter. Charakteristisch für die Insel sind die „Raukar“. Darunter versteht man bis über 10 Meter hohe fantasievoll geformt Kalksteinsäulen, die in der letzten Eiszeit entstanden sind.  

 

 

Visby

Die am besten erhaltene befestigte Handelsstadt in Nordeuropa ist seit 1995 UNESCO Weltkulturerbe. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert war Visby das wichtigste Zentrum der Hanse im Ostseeraum, heute ist sie das Zuhause von ca. 26.000 Menschen. 1525 wurde ein Brand der Stadt zum Verhängnis. Bis auf ca. 150 Häuser wurde die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Von den vielen Kirchen trotzte nur die Domkirche dem Feuer.

Ein Spaziergang in den engen kopfsteingepflasterten Gassen mit den mittelalterlichen Ruinen und um die über 3 Kilometer lange Stadtmauer bietet ein unvergessliches Erlebnis.

 

20 Kilometer südlich von Visby finden Sie einen der schönsten Strände auf Gotland, den Tofta Sandstrand

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Copyright Fotos: Gotland.com

Festivals in Visby

In der Mittelalterwoche im August wird die Hansezeit durch historische Märkte, Theateraufführungen, Konzerte und Ritterspiele wieder lebendig.

Beim Trüffelfestival im November stehen Trüffelwanderungen und kulinarische Schmankerl auf dem Programm.

 

 

Auf den Spuren von Pippi Langstrumpf

Auf der Insel wurden die beliebten Pippi Langstrumpf Filme gedreht. Die Villa Kunterbunt (Villa Villekulla), integriert in einen Vergnügungspark, lädt ein, von Fans erkundet zu werden.

Ausflugstipp – Insel Fårö

Die Insel nordöstlich von Gotland ist per Fähre in nur wenigen Minuten erreichbar. Hier ist die Landschaft etwas karger, die Rauker sind etwas höher und der Sand ist feiner. Das Fårö-Museum oder das Bergman Center sind nicht nur bei Schlechtwetter zu empfehlen. Über 40 Jahre lang hat der schwedische Filmregisseur und Schriftsteller Ingmar Bergman auf der Insel gelebt.

Der Sudersand Sandstrand lockt zum Relaxen und Baden.

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Copyright: Gotland.com

Regional genießen

Um Lebensmittel von lokalen Produzent*innen und Getränke von den Insel-Brauereien zu fördern, hat Gotland Tourismus eine umfangreiche interaktive Karte erstellt.

Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen wie Restaurants, Cafés, etc. haben sich zur Initiative Sustainable Plejs zusammengeschlossen.

 

Hervorheben möchte ich die Hofladentour im Südosten Gotlands, wo man heimischen Produzenten über die Schulter schaut. Whisky Fans empfehle ich ein Glas Bio-Whisky. Gotland Whisky bezieht alle Rohstoffe aus Gotland.

Insgesamt werden auf der Insel knapp über 111.000 Hektar Ackerland genutzt, davon werden 22 Prozent ökologisch bewirtschaftet. (Quelle: Gotland Tourismus)

 

 

Meine Unterkunftstipps

Eine große Auswahl an herzlichen Gastgeber*innen erwartet Sie auf Gotland.

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1) In Glampingzelten direkt am Meer nächtigen Sie zum Beispiel in der Surflogiet (Mitglied von Sustainable Plejs). Relaxen Sie bei einer entspannenden Massage oder werden sie aktiv beim Surfen, Kajak- oder SUP fahren.

 

2) Im Inselinneren empfangen Sie hingegen Josefina und Jerry im Three Pheasants. Ein gemütliches 100 Jahre altes Bed and Breakfast inmitten von Obstbäumen und einem Gemüsegarten ist hier ihr zu Hause.

Copyright: Three Pheasants

3) Die Insel Stora Karlsö ist ein Kleinod vor Gotland. Eine Jugendherberge, das Leuchtturmareal und ein Restaurant sind die einzigen Gebäude auf der 2,5 km² großen Insel.

Bekannt als Naturschutzgebiet und gesegnet mit großen Kolonien von Trottellummen und Tordalken, die zu Tausenden auf der Insel brüten. Abgeschiedenheit genießen Sie auf dem Leuchtturmplateau.

Das Leuchtturmgebäude oder eines der alten Leuchtturmwärterhäuser sind eine nicht alltägliche Unterkunft.

 

 

Mobilität vor Ort

Nützen Sie das Busnetz der Insel Gotland. Eine Übersichtskarte der einzelnen Linien finden Sie auf der Website der Region Gotland. Tickets kaufen Sie hier und eine Einsicht in die Fahrpläne finden Sie hier.

Fahrräder (ausgenommen E-Bikes) werden in den Bussen mitgenommen. Außerdem listet Gotland Tourismus Fahrradverleihstationen.

Die App E-Go vermietet Elektroautos auf Gotland.

 

Anreise

Im Sommer gibt es von Nynäshamn, Västervik oder Oskarshamn tägliche Fährverbindung nach Visby. Die Überfahrt dauert ungefähr 3 Stunden.

Tourismusverband

https://gotland.com/

 

 

 

2. Öland

Die Insel „versteckt“ sich zwischen dem schwedischen Festland und ihrer großen Schwester Gotland. Verstecken muss sie sich aber nicht, denn jährlich urlaubt auf Schloss Solliden niemand Geringerer als die schwedische Königsfamilie.

Das Klima ist auf der ca. 137 km langen und 16 km breiten Insel milder

und die Sonne scheint öfter als auf dem Festland.

Einen guten Überblick über die Insel mit den charakteristischen Windmühlen haben Sie vom långe Jan. Er ist mit 41,6 Meter Schwedens größter Leuchtturm und befindet sich im Süden der Insel.  

Im Norden hingegen lockt der niedrigere långe Erik.  

Öland

Auf historischen Spuren

Anzeichen weisen darauf hin, dass Öland bereits 6.000 v. Chr. besiedelt wurde. Verstreut auf der ganzen Insel finden sich Grabstätten, Burgen, Schlösser und Ruinen. Das Wahrzeichen der Insel ist Burg Borgholm.

Ein Brand zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat aus der ehemals imposanten Burg eine Ruine gemacht. Der Anblick dieser 900 Jahre alten Ruine ist majestätisch. Im Sommer finden im Innenhof Pop-Konzerte statt.

Altes Handwerk lernen Sie auf der Burg Eketorp kennen. Sie ist Schwedens einzige vollständig untersuchte und wieder aufgebaute Burg.

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Copyright: Burg Borgholm, Marcus Carlsson

Welterbe: Südöland

Trotz der geringen Entfernung zum Festland hebt sich hier die Landschaft deutlich ab.

Der Großteil der Wälder befindet sich im Norden, im Süden dominiert das Kalkplateau Stora Alvaret.

Dazwischen findet sich eine landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft.

 

Im Jahr 2000 wurde die Agrarlandschaft Südölands von der UNESCO zum Welterbe deklariert. Die Heidelandschaft ist mit einem dichten Netz von Wanderwegen, wie beispielsweise zum See Möckelmossen, durchzogen.

In Südöland finden sich auch zwei Naturreservate, die sich für Vogelbeobachtungen besonders eignen: Beijershamn (auch ein Hotspot für Schmetterlinge) an der Westküste und Ottenby im Süden.

 

 

Einmal rund um die Insel – Der Ölandsleden

Auf dem über 400 Kilometer langen Ölandsleden genießen Sie auf dem Rad die Natur in Ihrem Tempo. Empfehlenswert ist die Nordschleife, da diese über Radwege und wenig befahrene Straßen führt.

 

Für eine Rast eignet sich Ölands längster Strand, der Böda Sandstrand, oder der Trollskogen, eines von über 70 Naturschutzgebieten.

Hier wachsen urige, vom Wind krumm gebeugte Kiefern und alte Eichen, die fantasieanregend sind. Nicht umsonst ist der Spitzname von Trollskogen Zauberwald.

Die Steinsäulen Byrums Raukar und der davon nördlich gelegene Strand von Byrum an der Ostküste sind weitere Anregungen für eine Rast.

 

Öland ist dank der flachen Topografie ideal zum Radfahren. Das Tourismusamt listet auf der Website eine große Auswahl an Radtouren und Radvermietern.

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Copyright: Tina Stafrén/Imagebank.sweden.se

Regional genießen

Die Landwirtschaft und ihre Produktion prägen Öland und die Inselbewohner seit Jahrhunderten.

Die Insel zählt zu Schwedens fruchtbarsten Regionen.

 

Ein Klassiker der lokalen Küche sind „Kroppkakor“. Darunter versteht man Kartoffelknödel, die mit Speck- und Zwiebelwürfeln gefüllt sind und mit Preiselbeermarmelade serviert werden.

Das Tourismusamt hat eine Auflistung von den Inselproduzent*innen für Sie zusammengestellt.

Meine Unterkunftstipps

1) Im südlichen Teil der Insel heißt Sie das 1926 erbaute Bio Bed and Breakfast Strandnära herzlich willkommen.

Rad- und Wanderwege verlaufen direkt an der Haustür vorbei, in Gehweite befindet sich ein Strand mit Surfschule, und das Naturschutzgebiet Beijershamn ist auch nur einen Katzensprung entfernt.

Das liebevoll geführte B&B ist mit Schwedens bekanntestem Bio-Label, dem KRAV-Label zertifiziert.

Die Abkürzung steht für „Kontrollföreningen för Alternativ Odling“ (Kontrollvereinigung für alternativen Anbau).

2) Stefan Gössling, Universitätsprofessor für nachhaltigen Tourismus und Mobilität an der Universität Lund betreibt mit seiner Frau den Bio-Bauernhof Bauernhof Solberga, dessen Geschichte 400 Jahre in die Vergangenheit zurückreicht.

Gemeinsam mit seiner Frau vermietet er Ferienwohnungen und -häuser. Man kann Fahrräder ausborgen, es gibt einen Hofladen, Gäste sind eingeladen sich am Obstgarten zu bedienen und in den Sommermonaten wird ein buntes Familienprogramm angeboten.

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Copyright: Stefan Gössling

3) Zwischen Öland und dem Festland liegt das Eiland Garpen. Nächtigen Sie mit Meerblick im Haus des Leuchtturmwärters, unternehmen Sie eine Safari zu den Robben oder mieten Sie gleich das ganze Eiland. Erreichbar ist die Insel per Boot vom schwedischen Festland (Bergkvara).

 

 

Mobilität vor Ort und Anreise

Öland ist durch eine 6 km lange Brücke mit dem Festland (Stadt Kalmar) verbunden. Sie wurde 1972 eingeweiht und galt einige Zeit als die längste Brücke von Schweden.

Von Kopenhagen, Malmö und Göteborg gibt es Direktverbindungen mit dem Zug nach Kalmar.

Direkte Fernbusverbindungen gibt es von Stockholm nach Kalmar. Danach steigen Sie in einen der Regionalbusse nach Öland um.

In den Sommermonaten verkehren Fähren von Kalmar und von Oskarshamn nach Öland.

Außerdem finden sich verstreut über die ganze Insel Ladestationen für Ihr Elektroauto.

 

Tourismusverband

www.oland.se

 

 

 

3. Tjörn, Orust und der Schärengarten

Die Küste entlang finden sich vom hohen Norden bis in den tiefen Süden die für Schweden so einzigartigen Schären. Mal sind es grüne und bewohnte Inseln, mal unbewohnte, felsige und karge Inselchen.

 

Manche Schären liegen inmitten der Natur, so wie die vier Archipele im Schärengarten von Östergötland an der Ostküste. Andere liegen nahe pulsierender Metropolen, so wie der Schärengarten von Stockholm.

Die Insel Stora Lidö im nördlichen Schärengarten von Stockholm zeigte in dem Pilotprojekt „Zero Island“, wie man seine Reisen nachhaltig und klimaneutral gestaltet.

 

Schwedens Westküste (Region Bohuslän) zählt zu den weltbesten Gebieten zum Seekajakfahren. Hier treffen Sie auf Tausende von glatt geschliffenen und zerklüfteten Inseln, deren Granitgestein rosa bis schwarz in der Sonne glitzert.

Schärengarten
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Copyright: Alex Vizeo_Loris Monteux/vastsverige.com 

Egal wo, die Aktivitäten in den Schären sind friedlich oder abenteuerlich, entspannend oder herausfordernd und im Sommer wie Winter eine Reise wert.

 

Paddeln Sie von Insel zu Insel und genießen Sie die Ruhe, die ab und

zu vom Geschrei der Möwen unterbrochen wird.

Dank des Jedermannsrechts können Sie, falls nicht explizit verboten, überall mit dem Kajak hinfahren und dieses an einer der vielen Schären festmachen. Viele Inseln haben Grillstationen und Toiletten, wo Sie Ihr Zelt aufschlagen können. Eine andere Variante ist, unter Tags zu paddeln und die Nacht in einer Unterkunft an der Küste zu verbringen.

 

Für einen sauberen Schärengarten

Aufgrund der Strömungen und der Herbst- und Winterstürme wird von der Nordsee viel Müll an die Westküste angespült. „Håll Bohuslän Rent“ – Halten Sie Bohuslän sauber, ist eine Initiative von Gemeinden, Organisationen und dem Tourismusamt.

Es wurde die interaktive Beach Cleaner Map erstellt und kostenlose Strandreinigungssets erhalten Sie an vielen Stellen entlang der Küste.

Jährlich veranstaltet das familiengeführte Unternehmen Skärgårdsidyllen Kayak & Outdoor Strandsäuberungsaktionen per Kajak, und die Kusträddarna organisiert den Coastal Clean Up Day nach dem Motto: Niemand kann alles, aber jeder kann etwas tun.

 

 

Tjörn und Orust

Die Nachbarinseln Tjörn und Orust befinden sich nördlich von Göteborg. Brücken verbinden die Inseln und das Festland miteinander.

Kleine Badebuchten, malerische Dörfer, hübsche Häfen finden sich in den Bilderbuchlandschaften der Inseln, die inmitten eines zauberhaften Schärengartens liegen und sich hervorragend zu Fuß, per Rad oder Kajak erkunden lassen.

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Copyright: Roger Borgelid/vastsverige.com 

Skärhamn ist der größte Ort auf der Insel Tjörn. Die Insel ist mit 147 km² flächenmäßig etwas größer als Graz. Viele Menschen verbinden den Ort mit dem Nordischen Aquarellmuseum, welches vor ca. 10 Jahren zum Museum des Jahres gewählt wurde, oder dem Skulpturenpark.

Der Aussichtspunkt Tjörnehuvud in Rönnäng im südlichen Teil der Insel belohnt Sie mit einem einzigartigen Ausblick in den Schärengarten und auf die Insel selbst.

Von Rönnang verkehren auch Fähren zu den beiden autofreien Inseln Dyrön (üppig grün mit einem Wanderweg) und Åstol (eine Felsinsel vulkanischen Ursprungs).

Ein Tipp: Buchen Sie die Sauna auf Dyrön, direkt am Meer.

Die größere Schwesterinsel Orust (345 km²) ist flächenmäßig mit Wien zu vergleichen und zählt zu den größten Inseln von Schweden.

 

Auf der landwirtschaftlich geprägten Insel ist es nie weit zum Meer. Genießen Sie die Blicke auf die zerklüfteten Schären.

Der Hering brachte Fischerdörfern wie Mollösund, Stocken oder Hälleviksstrand in den vergangenen Jahrhunderten einen wirtschaftlichen Aufschwung. Heute schlendern vor allem Urlauber*innen durch die Gassen. 

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Copyright: Jonas Ingman/ vastsverige.com 

Eines der größten Naturreservate in der Region Bohuslän ist Härmanö. Es liegt auf der vorgelagerten Insel Gullholmen. Die gleichnamige Gemeinde punktet mit zwei Superlativen.

Erstens zählt sie zu den ältesten Fischerdörfern in der Region (gegründet um das Jahr 1200). Zweitens befindet sich ein Teil des Dorfes auf einer „Mini-Schäre“. Diese zählt zu den am dichtesten besiedelten Schäreninseln Schwedens.

Vor den Vorhang: Egnahemsfabriken Tjörn

Das Problem von steigenden Immobilienpreisen in touristisch attraktiven Gebieten gibt es im Alpenraum wie auch in Schweden. Erschwingliche Wohnungen für junge Familien oder Rentner sind so wie Sozialwohnungen rar.

Der 2017/2018 gegründete Verein Egnahemsfabriken baut nicht nur Häuser, sondern auch Gemeinschaften. Zielgruppe sind Menschen, die sich durch eigene Arbeit und mit fachlicher Unterstützung ein eigenes Zuhause schaffen wollen.

 

Miteinander und sozial Bauen sind die Grundwerte. Seit der Gründung wurden rund 20 Bauprojekte realisiert, es wurde fleißig kooperiert, geforscht, entwickelt und es wurden Arbeitsplätze geschaffen. Bewusstseinsbildung, nachhaltiges Bauen, Workshops, Schulungen, Integrationsarbeit sowie Kinder- und Jugendaktivitäten sind ebenfalls Grundpfeiler.  

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Regional genießen

An der Westküste sind Gerichte mit Schalentieren wie Krebse, Hummer, Miesmuscheln, Austern und Fische an jeder Ecke zu finden. Die Schwed*innen feiern im August ein Krebsfest (Kräftskiva).

 

So wie den Fleischkonsum wird es auch empfohlen,

den Fischkonsum zu reduzieren. Denn kommerzieller Fischfang

und Überfischung setzen den Weltmeeren stark zu.

Algen zu verkochen, wird hingegen immer populärer in Schweden und ist ein Superfood mit wertvollen Inhaltsstoffen.

Angeboten wird vom Unternehmen Catxalot eine Seetangsafari und Kochworkshops mit Seetang. Der Seetang wird schonend geerntet. Er wird nicht mit der Wurzel ausgerissen, sondern abgeschnitten, um das Nachwachsen zu fördern.

Eine Auflistung von Hofläden finden Sie hier.

Copyright: Roger Borgelid/vastsverige.com 

Mein Unterkunftstipp

Kulinarik und Live-Musik erleben Sie in Slussens Pensionat im Norden von Orust. Im Restaurant verwöhnt Sie David Lundqvist (Koch des Jahres 2018) mit regionalen Köstlichkeiten. Er kombiniert Einfachheit mit hoher Raffinesse. Zu den Gerichten passt ein Wein oder Cider der schwedischen Firma Fruktstereo welches überschüssige Obst zu alkoholischen Getränken veredelt.  

Die ehemalige Konservenfabrik liegt direkt am Wasser mit Badestelle, Sonnenplätzen und Sprungtürmen. Auch Kajaks werden vermietet.  

 

 

Mobilität vor Ort und Anreise

Göteborg ist mit der Schwedischen Bahn direkt von Stockholm, Malmö, Oslo oder Kopenhagen erreichbar, und von dort aus verkehren Busse und Regionalzüge in die Orte in Bohuslän. Zur Fahrplanabfrage geht´s hier entlang.

 

Tourismusverband

www.vastsverige.com/sodrabohuslan/kommunportaler/tjornportal

www.vastsverige.com/sodrabohuslan/kommunportaler/orustportal/

Drei Regionen stellen sich vor

1. Småland

Aus vielen kleinen (små) Regionen (land) ist eine der größten Provinzen in Schweden entstanden –Småland.

 

Bei 5.000 Seen und einer idyllischen Küste findet jeder ein einsames Plätzchen.

Die größten Seen haben klingende Namen wie Vättern (der tiefste See Schwedens), Bolmen, Åsnen, Sommen oder Helgasjön. Der Schärengarten ist eine eigene Welt für sich. Hier finden Sie Badeplätze wie Sand am Meer, langgestreckte Halbinseln und tiefe Buchten.

 

 

Historische Orte - Eksjö, Gränna und die Insel Visingsö

Der Ort Eksjö östlich von Jönköping ist eine der am besten erhaltenen Holzstädte in Schweden. Die Altstadt mit ihren engen Gassen entspricht noch dem mittelalterlichen Stadtplan und steht mit rund 60 Holzhäusern unter Denkmalschutz. 

 

Nördlich von Jönköping, am Ufer des Vätternsees fügt sich Gränna malerisch in die Landschaft ein. Neben kopfsteingepflasterten Gassen und lieblichen Häusern ist sie Heimat der berühmten weiß-roten und nach Pfefferminz schmeckenden Zuckerstangen (Polkagrisar). Schauen Sie den Bäcker*innen aus den Zuckerstangenbäckereien über die Schulter oder legen Sie selbst Hand an. Wo das möglich ist, erfahren Sie hier.

 

Ist Ihr Ziel die Insel Visingsö, inmitten des Vätterns, ist Gränna ebenfalls Ihr Ausgangspunkt. Die größte Insel im Vätternsee (14 km lang und 3 km breit) ist ideal mit dem Fahrrad zu entdecken. Hier geht´s zu den Verleih Stationen.

An ihrer Südspitze erinnert die Ruine der Burg Näs daran, dass hier Schwedens erster König seinen Sitz hatte, aber auch die Burgruine Visingsborg hat eine bewegte Geschichte.

Smaland
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Copyright Fotos: Göran Assner und Tina Stafrén/Imagebank.sweden.se

Trubel bei Astrid Lindgren und Ikea – Einsamkeit im Wald

In dieser Ecke von Schweden schlug die Geburtsstunde von Ikea und von Astrid Lindgren.

 

Um in die Geschichten und die Welt von Astrid Lindgren einzutauchen, bietet sich ein Besuch in der Astrid Lindgrens Värld (Freizeitpark) in Vimmerby an. 

Um nach dem Wirbel rund um Astrid Lindgren abschalten zu können,

empfiehlt sich ein Abstecher in den nahe gelegenen Norra Kvill Nationalpark.

 

Liebevoll wird er als der „Urwald“ bezeichnet, da der Mensch seit 150 Jahren nicht mehr in den natürlichen Kreislauf eingegriffen hat.

Vorbei an über 300 Jahre alten und bis zu 35 Meter hohen Kiefern, umgestürzten Bäumen, mit Moos überwachsenen Felsen und dem einen oder anderen See geht es zum Idhöjde, der höchsten Erhebung des Nationalparks mit endlosem Panoramablick.

Im IKEA-Museum in Älmhult erfahren Sie Wissenswertes über die Erfolgsgeschichte. Ursprünglich als kleines Versandmöbel-Katalogunternehmen gegründet, gibt es heute über 400 Filialen weltweit.

Naturerlebnisse in Småland

Vier Nationalparks und unzählige Naturschutzgebiete sind ein Garant für Outdoor-Träume aller Art.

Store Mosse Nationalpark

Lappland Feeling bekommen Sie in Südschwedens größtem Moorgebiet, dem Store Mosse Nationalpark südlich von Jönköping und dem See Vättern.

Besonders in den frühen Morgenstunden, wenn geisterhafte Nebel über den Wollgräsern und Moosen aufsteigen, kunstvolle Spinnenweben in der Sonne glitzern und der eine oder andere Elch oder Adler sich blicken lässt, dann möchte man, dass die Zeit stillsteht.  

Will man nicht campen, besteht die Möglichkeit in den Jugendherbergen Svänö und Lövö zu nächtigen.

Åsnen Nationalpark

Ein weiteres Naturerlebnis wartet 20 Minuten südlich der Stadt Växjö auf Sie, der Åsnen Nationalpark.  

75 Prozent der Fläche des Nationalparks bestehen aus Wasser, dem Revier des Fisch- und Seeadlers. Aber auch Elche, Otter und Luchse gibt es hier.

 

Alte Buchenwälder, ein Mosaik aus Inseln, soweit das Auge reicht, eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt und eine nachhaltige Tourismusentwicklung sind einige Zutaten, warum es dieses Fleckchen unter die „Sustainable Top 100 Destinations“ von Green Destinations geschafft hat.

Zur Info: Green Destinations ist eine weltweite Organisation für nachhaltigen Tourismus, die ein vollständiges Bewertungs- und Zertifizierungsprogramm auf der Grundlage von GSTC-Kriterien entwickelt hat.

 

Elektrofahrräder stehen an sieben Standorten bereit, um den einzigartigen See-Schärengarten zu erkunden. Der Hit ist, dass es möglich ist die Fahrräder an einem Ort abzuholen und an einem anderen Ort wieder zurückzugeben. Eine gelungene Kombination ist es, Radfahren mit Kajakfahren oder Busfahren zu verbinden. Nähere Infos zu den Verleihstationen finden Sie hier.

 

Der Nationalpark ist ein Hotspot für die Vogelwelt. In einigen Gebieten des Nationalparks herrscht Zugangsverbot zum Schutz der brütenden Vögel. Die Vogelschutzgebiete sind deutlich mit Bojen und Schildern gekennzeichnet, sowie auf der „Karta över Åsnenområdet“ zu entnehmen.

Der See Åsnen ist aber nicht nur für seinen einzigartigen Seen-Archipel bekannt, sondern auch für die prächtigen Streuobstwiesen.

 

Die Obstgärten südlich des Sees wachsen dort bereits seit über 400 Jahren.

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Copyright: Alexander Hall/Imagebank.sweden.se

Copyright: Karin Nilsson/Visit Småland

Paddeln auf dem Värendsleden

Lautlos über das Wasser gleiten und in eine Welt eintauchen, die „Landratten“ größtenteils verborgen bleibt. Paddeln am 120 km langen Värendsleden ist ein Naturerlebnis der Meisterklasse.

Beginn des rund 7 Tage langen Kanuwanderweges ist die Gemeinde Asa mit dem See Asasjön nördlich von Växjö. Weiter geht es über mehrere Seen wie den Helgasjön und den Nationalpark Åsnen zum Fluss Mörrumsån, welcher im Süden Schwedens in die Ostsee mündet.

Mal ruhig, dann wieder rasend schnell paddeln Sie abwechslungsreich

durch die Flüsse und Seen von Südschweden.

 

Anregungen für weitere Kanutrails in Småland hat das Tourismusbüro für Sie hier zusammengestellt.

Regional genießen

Kaufen Sie Lebensmittel direkt von den Erzeuger*innen. Småland Tourismus hat hier eine kleine Auswahl an Hofläden aus der Region zusammengestellt. 

 

Seit über 10 Jahren findet in Växjö eines der größten Food-Events, das MAT-Festival, statt. Bis zu 50.000 Besucher*innen treffen auf rund 100 Aussteller*innen. Ein breit aufgestelltes Seminarprogramm informiert über lokal produzierte und nachhaltige Lebensmittel.

 

Ein kulinarisches Erlebnis mit Flair ist ein „Hyttsill“ mit Hering, Kartoffeln und der

typisch småländischen Bratwurst Isterband.

Früher wärmten die Arbeiter der Glashütten nach einem anstrengenden Tag ihr Essen in der Resthitze der Schmelzöfen. Gleichzeitig waren die Hütten in den langen und kalten Winternächten ein gemütlicher und warmer Ort der Geselligkeit.

Um die damalige Tradition für Besucher*innen erlebbar zu machen, bieten mehrere Glasbläsereien auch heute noch einen Hüttenheringsabend an.

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Copyright: Tina Stafrén/Imagebank.sweden.se

Wie kamen die Smålander zur Kunst des Glasblasens?

Auf königliche Einladung siedelten sich Anfang des 18. Jahrhunderts böhmische Glasbläser in den Wäldern Südschwedens an.

 

Heute produzieren ein gutes Dutzend Glashütten östlich von Växjö kunstvolle Schalen, edle Karaffen, Vasen und sonstige Kunstgegenstände. Aber auch der Altar der Kathedrale in Växjö stammt beispielsweise von diesen Glashütten.

Auch Sie können selbst Hand anlegen und Ihr eigenes Unikat entwerfen. Auf der Website Glasriket erfahren Sie mehr dazu.

Meine Unterkunftstipps

 

1) Das gediegene Herrenhaus Toftaholm liegt direkt am See Vidöstern und eine halbe Stunde südlich des Store Moss Nationalpark. Noch bevor Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, stand auf diesem Areal bereits ein Schloss. Ruinen zeugen von dieser Ära. Das heutige Gebäude wurde 1871 errichtet.

Die Green Key zertifizierte Unterkunft mit 44 Zimmern hat einen eigenen Gemüsegarten und listet lokale Produzent*innen auf ihrer Website.

Entspannen Sie nach einer Rad- oder Kajaktour (Verleih direkt in der Unterkunft) in den Saunafässern mit Blick auf den See. 

 

Weitere geschichtsträchtige Herrgårdar (Herrenhäuser) listet Småland Tourismus hier.

2) Weit weg vom Alltag urlauben Sie auf einer der größeren Halbinseln im See Åsnen, dem privat geführten Naturreservat Getnö Gard.

Familie Olsson hat mit dem Lake Åsnen Resort vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen.

Wählen Sie zwischen Camping, einsamen Häusern ohne Strom und Sommerhäuschen, bei denen es an nichts fehlt. Weiters bietet die Unterkunft verschiedene Kajak-Pakete und Kanu-Safaris an.

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Copyright: Getnö-Lake Åsnen Resort

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Copyright: Urnatur

3) Die Baumhäuser und Waldhütten ohne Strom von Urnatur befinden sich genau genommen in der Nachbarregion Östergötland.

Sie sind nur einen Katzensprung von einem Bio-Bauernhof und einem See entfernt. Der oben genannte Vättern, ein See, der schon mehr einem Meer als einem See gleicht, liegt ca. 10 Kilometer entfernt.

Ein Teil der Unterkünfte wurde aus Holz erbaut, das bei Aufräumarbeiten nach zwei Stürmen angefallen ist. Am Bauernhof selbst werden verschiedenste Workshops angeboten.  

Anreise

Die Hochgeschwindigkeitszüge, die Kopenhagen mit Stockholm verbinden, durchqueren Småland und halten an den Bahnhöfen Älmhult, Alvesta und Nässjö.

Die Städte Växjö und Kalmar sind mit dem Öresundståg direkt ab Kopenhagen verbunden.

Zur Website der Regionalzüge geht´s hier entlang.

Die Website Resrobot ist ein idealer Reiseplaner, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Schweden und Kopenhagen unterwegs sind.

 

Tourismusverband

www.visitsmaland.se

 

 

2. Skåne

In der südlichsten Region Schwedens ist die Chance, auf wildlebende Elche zu treffen zwar sehr gering, aber dafür erwartet Sie eine Patchwork-Landschaft mit fruchtbarem Ackerland, üppigen Wäldern und langen Sandstränden. Aber auch historische Schlösser, prähistorische Funde und das Erbe der Wikinger findet man in ganz Skåne.

Malmö, die Hauptstadt der Provinz, ist jung, von großer kultureller Vielfalt und ein Schmelztiegel der Ideen. Die Universitätsstadt Lund hingegen ist mit ihrer tausendjährigen Geschichte eine der ältesten Städte von Schweden.

 

Nur einen Steinwurf von den mit Kopfsteinpflaster gesäumten Gassen und den niedlichen Fachwerkhäusern finden sich hier einige der innovativsten Firmen und Forschungszentren.

Skane
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Copyright: Måns Fornander-Canola/visitSweden

Naturerlebnisse in Skåne

Kajak fahren, Klettern, Reiten, Wandern, Rad fahren, Waldbaden, Whalewatching, sich in Achtsamkeit üben, und, und, und. Hier finden Menschen mit unterschiedlichsten Vorlieben ihr persönliches Naturerlebnis.

Kullen Halbinsel

Wie eine immer schmaler werdende Spitze ragt die Kullen Halbinsel in den Kattegat, eine Meerenge zwischen der dänischen Insel Jütland und dem schwedischen Festland.

 

Am äußersten Zipfel liegt das Naturreservat Kullaberg und darauf thront auf 78 Metern Seehöhe Schwedens höchstgelegener Leuchtturm, der 15 Meter hohe Kullens Fyr.

 

Seine Lichtsignale sind noch in 50 Kilometer Entfernung zu sehen.

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Copyright: Mickael Tannus/visitSweden

Auf der rund 20 Kilometer langen Landzunge stürzen hohe Klippen ins Meer, geheimnisvolle Höhlen wollen bei einer Höhlentour erforscht werden und malerische Buchten laden zu einem Sonnenbad ein.

Der Kullaleden Weitwanderweg (70 km) führt von Helsingborg entlang der Küste bis nach Utvälinge. Er ist Teil des als „Leading Quality Trail“ ausgezeichneten Skåneleden-Fernwanderwegs (SL5 Öresundsleden), der 214 km weiter an der Südspitze Schwedens, in Trelleborg endet.

Kullaberg ist nicht nur ein Wander- und Radfahrparadies. Hier leben ganzjährig die delfinartig aussehenden Schweinswale, die bei einer Walbeobachtungstour besichtigt werden können und Vögel aller Art fühlen sich im Vogelschutzgebiet äußerst wohl.  

 

Zur Info: Der Skåneleden-Fernwanderweg ist ein Überbegriff für sechs Weitwanderwege (SL 1 – SL 6 mit einer Gesamtlänge von 1.400 km), die kreuz und quer durch Skåne führen.

Um die Planung der Nächtigungen zu vereinfachen listet der schwedische Wanderverein STF auf seiner Website alle Vereinsunterkünfte auf einen Blick.

 

 

Söderåsens und Stenshuvud Nationalpark

Der Söderåsens Nationalpark ist mit 16 km² einer der größten zusammenhängenden Laubwälder in Nordeuropa und befindet sich keine 100 km von der Kullen Halbinsel entfernt.

Aufgrund der zerklüfteten und teilweise unzugänglichen Landschaft finden Sie hier „Urwaldfeeling“.

 

Vom höchsten (200 m.ü.M) und bekanntesten Aussichtspunkt, dem Kopparhatten, erhaschen Sie einen Blick über das Tal.

In Stenshuvud, Schwedens südlichstem und mit 4 km² auch einem der kleinsten Nationalparks, treffen die Bäume auf die flach abfallenden Sandstrände der Ostküste von Skåne, die bei Familien sehr beliebt sind. Der gleichnamige „Berg“ besteht aus drei verschiedenen Gipfeln, von denen der nördliche mit 97 Metern nicht nur der höchste, sondern auch der beliebteste ist.

 

Moose, Flechten, Farne, Pilze sowie selten gewordene Pflanzen gedeihen in den beiden Nationalparks prächtig und beim Wandern begegnen Sie mit einer Portion Glück Rehen oder Eichhörnchen. Vielleicht entdecken Sie den einen oder anderen Fuchs- oder Dachsbau.

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Copyright: skane.com/sydpol.com

Karibik Feeling auf Schwedisch  

Die südliche Lage von Skåne ist ein Grund, warum hier die Badesaison länger andauert als im Rest des Landes. Juli, August und Anfang September sind die wärmsten Monate mit Durchschnittstemperaturen um die 20 Grad Celsius. Je nach persönlichem Kälteempfinden lockt ein Sprung in das erfrischende Nass aber das ganze Jahr über.

 

Östlich von Ystad erstreckt sich einer der schönsten Strände von Schweden,

der feine und weiß schimmernde Strand Sandhammaren.

 

Das Naturschutzgebiet ist gemeinsam mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet Hagestad eine faszinierende Dünenlandschaft. Innerhalb der Dünen wurde im 19. Jahrhundert ein Kiefernwald als Schutz gepflanzt.

Meeresströmungen tragen kontinuierlich Sand aus Löderup und Hagestad ab, transportieren diesen Richtung Osten und schwemmen ihn bei Sandhammaren wieder an Land.

Weiter nördlich schließt der ebenso schöne Strand von Mälarhusen mit seinen sandigen Wäldern und meterhohen Wanderdünen an Sandhammaren an.

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Skanör med Falsterbo

Zwischen Öresund und Ostsee liegt die Halbinsel Falsterbonäset mit den historischen Städten Skanör und Falsterbo. Urkundlich erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, wurden sie 1754 zusammengelegt. Malerische kleine Badehütten in bunten Farben säumen hier die kilometerlangen Sandstrände. 

Copyright: Birger Lallo/Skane.com

Im Süden der Insel liegt Schwedens ältestes Naturschutzgebiet – Måkläppens und ein 25 Meter hoher Leuchtturm, eröffnet 1796.

Etwa 500 Mio. Vögel fliegen jährlich Richtung Süden vorbei. Im Herbst lockt das Gebiet Vogelbeobachter*innen aus dem In- und Ausland an. Das Falsterbo Bird Observatory zählt die Vögel und veröffentlicht die Zahlen.

Außerdem ist das Naturschutzgebiet eine wichtige Brutstätte für Robben und Küstenvögel.

 

 

Krimiromantik – Auf den Spuren Kurt Wallanders in Ystad

Die Krimiromane von Henning Mankell, Camilla Läckberg und Åsa Larsson liegen auf vielen Nachtkästchen und sorgen für Spannung.

Läckebergs Romane spielen in der Gegend von Westschweden (Fjällbäcka), Larssons Romane im hohen Norden und Mankells Romane mit dem berühmt berüchtigten Kriminalkommissar Kurt Wallander im südlichen Ystad. 

 

Die idyllische Küstenstadt mit knapp 30.000 Einwohner*innen strahlt mit ihren schmalen

kopfsteingepflasterten Gassen und Fachwerkhäusern eine warme und freundliche Atmosphäre aus.

Beim Tourismusamt Ystad, sowie dem Ystad Studios Visitor Center (eines der größten Filmmuseen in Schweden), gibt es einen „Wallander-Guide“ für Skåne. Darin werden 109 berühmte Orte aus den Büchern und Filmen näher beschrieben.

Nicht nur Wallander Fans können im alten Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1865, das in den Filmen die Polizeidienststelle war, in einem gemütlichen Bed&Breakfast mit Meer- oder Stadtblick nächtigen.

Ein Relikt der Eiszeit – Das geheimnisvolle Monument Ales Stenar

Rund 30 Kilometer östlich von Ystad, liegt die mystische Steinformation Ales Stenar, deren Ursprung bis heute nicht eindeutig geklärt ist.

 

59 imposante Steinblöcke in Form eines 67 Meter langen Schiffsrumpfes befinden sich oberhalb eines Plateaus mit traumhaft schönem Blick aufs Meer. 

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Copyright: Conny Fridh-Ale Stenar/VisitSweden

Regional genießen

Skåne ist die „Kornkammer“ des Landes. Fruchtbare Böden und eine lange Tradition der Feldbewirtschaftung haben eine hohe Dichte an Produzent*innen hervorgebracht.

Visit Skåne hat einige Vorzeigebauernhöfe und Hofläden für Sie hier zusammengefasst.

 

Am Bauernhof Hallongården, südlich von Malmö pflücken Sie im Sommer Ihre eigenen Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Blaubeeren und rote Johannisbeeren. Es gibt ein eigenes Hofcafé und einen Hofladen. Wie wäre es mit einer Grünen Spargelsuppe aus hofeigenem Spargel? Haben Sie schon einmal Himbeerbrot gegessen?

 

Der Verband Matrundan på Österlen hat mehr als 30 Mitglieder von Lebensmittelproduzent*innen in der Region Österlen. Um Mariä Himmelfahrt lädt der Verein zu einer kulinarischen Tour, der Food Round ein. Ein buntes Programm, wo man sich durch die kulinarische Vielfalt der Region kosten kann, erwartet die Besucher*innen.

 

Shopping-Fans empfehle ich, in einem der Second Hand oder Vintage Geschäfte in Südost-Skåne vorbeizuschauen. Visit Ystad/Österlen listet Unternehmen hier.

Meine Unterkunftstipps

1) Es scheint, als ob im Nyrups Naturhotell die Zeit stillstünde. Schlafen Sie in einer der sechs Jurten mit bequemen Betten mitten im Wald ohne Strom und fließendes Wasser. Kochen Sie über offenem Feuer, die Lebensmittel werden Ihnen zur Verfügung gestellt, und kommen Sie in der Sauna runter vom Alltagsstress. Die Unterkunft befindet sich im Herzen von Skåne, rund 60 Kilometer von Malmö entfernt.

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Copyright: Drakamöllan

2) Ein weiteres Quartier der Extraklasse ist Drakamöllan, eingebettet in die hügelige Heidelandschaft von Österlen.

 

Die seit jeher mit Pferden, Kühen und Schafen bewirtschaftete Gegend ist rund fünf Kilometer von Schwedens Ostküste entfernt.

Ein Ensemble aus Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert empfängt die Gäste. Die Lebensmittel für das Abendessen werden lokal bezogen oder am Hof selbst angebaut. Ein vorgefertigtes Abendmenü sucht man vergeblich. Der Koch spricht seine Vorschläge täglich direkt mit Ihnen ab.

Die Unterkunft hat sich aber auch mit Opernaufführungen auf höchstem Niveau in bodenständiger Umgebung einen Namen in der Kulturszene gemacht. Am 16. Und 17. Juni 2023 finden wieder zwei Opernaufführungen in Drakamöllan statt.

3) Die dritte Unterkunft, die ich Ihnen ans Herz legen möchte, ist ein Bio-Bauernhof mit Hofladen, Café, Restaurant und Hotel, gelegen südlich von Malmö. Ängavallen gehört zu den Countryside-Hotels. Darunter versteht man knapp 40 privatgeführte Unterkünfte in Süd- und Mittelschweden.

 

Gäste genießen das Bio-Sauerteigbrot, dessen Rohstoffe auf den umliegenden Feldern wachsen. In der eigenen Molkerei wird die Milch zu Butter, Joghurt und Käse weiterverarbeitet.

Zur Fleischproduktion werden alte Rassen gehalten, die zwar langsamer wachsen, dafür aber ein besseres Fleisch mit wertvollen Omega-3 Fettsäuren liefern. Um den Schafen, Rindern und Schweinen lange Transportwege zu ersparen, werden diese am Hof geschlachtet und weiterverarbeitet.

Starten Sie mit einem reichhaltigen Bio-Frühstück in den Morgen, borgen Sie am Hof ein Fahrrad aus und radeln Sie zu den umliegenden Stränden.

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Copyright Fotos: Ängavallen

Anreise

Dank der ausgezeichneten Infrastruktur der Öresund-Region ist die Anreise vom europäischen Festland über Dänemark ganz einfach. In den Winter- und Sommermonaten gibt es von Snälltåget eine Direktverbindung u.a. von Salzburg nach Malmö.

Mit Zug und Bus ist man aber auch in Skåne selbst im Handumdrehen am Ziel. Empfehlenswert ist die App Skånetrafiken.

Zur Fahrplanabfrage von Skånetrafiken klicken Sie bitte hier

 

Tourismusverband

https://visitskane.com/

 

3. Halland

Südlich von Göteborg liegt die Region Halland.

 

Für diesen Landstrich nehme man ein paar Quadratkilometer Wald, mische eine Handvoll Seen unter die Masse, streue ein paar liebenswürdige Orte darüber und füge noch einen Schärengarten aus Inseln hinzu.

Halland

Surfparadies Varberg

Die Stadt Varberg, mit dem kulturgeschichtlichen Museum auf der Festung Varberg, ist bei Surfliebhaber*innen schon lange kein Geheimtipp mehr.

Am Strand Apelviken findet man eine der besten Surfbedingungen in ganz Schweden.

 

Restaurants, Cafés und Bars säumen den rund einen Kilometer langen Sandstrand.

Egal ob Kite-, Wind-, oder Wellensurfen, zu den einzelnen Surfschulen geht´s hier entlang.

Eine Promenade verbindet den Strand mit dem Zentrum.

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Copyright: Anna Hålllams/visitSweden

Etwas außerhalb der Stadt befindet sich der Längstwellensender Grimeton (UNESCO Weltkulturerbe).

Er wurde 1922-1924 erbaut und ist ein Denkmal der frühen drahtlosen Kommunikation zwischen Schweden und Amerika. Die Anlage ist noch funktionstüchtig und zu besonderen Anlässen wird sie aus Nostalgie noch genutzt.

 

 

Auf Tuchfühlung mit den Dünen

Im Naturschutzgebiet Haverdal liegt Schwedens größte Sanddüne, Stora Sandkullen. Die 36 Meter hohe Düne befindet sich nördlich der Stadt Halmstad. Wanderwege laden ein, die Düne und das Naturschutzgebiet mit ihren knorrig gewachsenen Bäumen zu erkunden.

 

 

Der Küste entlang Radeln – Kattegattleden

Von Helsingborg radeln Sie weitgehend abseits des Autoverkehrs in acht Etappen rund 370 Kilometer über Felder und Wiesen, die sich mit Küstenabschnitten abwechseln, nach Göteborg.

 

Der Kattegattleden wurde 2015 eingeweiht und 2018 zum europäischen Radweg des Jahres ernannt.

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Copyright Fotos: AlexanderHall/visitHalland

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Nachdem Sie Helsingborg mit seinen historischen Gebäuden, teilweise aus dem 12. Jahrhundert, verlassen haben, bietet sich noch vor dem Warm werden der erste Stopp an.

Der Garten von Schloss Sofiero ist aufgrund der 10.000 Rhododendren, die in allen Farben und Formen blühen, berühmt.

An einem anderen Tag radeln Sie entlang der Kullen-Halbinsel und den Sandstränden der Westküste, wo Möwen kreischen und einem der salzige Meeresgeruch in der Nase liegt.

Mit Halmstad erreichen Sie wieder einen größeren Ort auf der Landkarte. Weiter geht es an Schwedens höchster Düne vorbei und danach lädt das geschichtsträchtige Falkenberg zum Bummel ein.

Wien hat den Stephansdom, Falkenberg die wunderschöne Steinbogenbrücke Tullbron.

Nach einer erholsamen Nacht radeln Sie an kleinen Fischerdörfern mit putzigen Holzhäusern vorbei, bevor sich Varberg, das Surfmekka von Schweden am Horizont zeigt.

Je weiter Sie in Richtung Norden radeln, desto felsiger und rauer wird die Küste.

 

Die ersten Schären zeigen sich und auf Schloss Tjolöholm spazieren Sie im ausgedehnten Schlossgarten mit Blick auf das Meer.Picknicken Sie direkt am Meeresufer oder wagen Sie einen Sprung in das kalte Nass. Eine Nächtigung in einem der Cottages auf dem Schlossareal ist ebenfalls möglich. In Kungsbacka angelangt, ist es nur noch einen Katzensprung nach Göteborg.

 

Eine flexible Gestaltung der Tour ist dank des öffentlichen Verkehrsnetzes mit Bussen und Zügen möglich, da Räder mit an Bord genommen werden dürfen. Höhere Chancen auf Rückenwind haben Sie, wenn Sie von Süd nach Norden radeln. 

 

 

Regional genießen & meine Unterkunftstipps

1) Im südlichen Schweden wie Halland, Skåne und Blekinge wird Wein angebaut.

Im Hinterland von Halland, umgeben von mehreren Seen, liegt das Bio-Weingut Ästad Vingård, welches Zimmer vermietet und mit einem Spa-Bereich aufwartet.

Besucher*innen lernen bei einer geführten Tour durch die Weinberge mehr über schwedischen Wein und können bei Wein-Degustationen diesen auch verkosten.

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2) In Stedsans wird Ihnen im Wald auf offenem Feuer ein Bio-Gericht mit Zutaten aus der Umgebung serviert. Nach einem wunderschönen Abend betten Sie sich in eine der 16 stylischen Holzhütten.

Die Unterkunft hat eine eigene Sauna am See und vermietet Kanus sowie SUPs. An ausgewählten Tagen finden mehrtägige Retreats zum „Runterkommen“ statt.

Copyright: StineChristiansen

Anreise

Die Region und ihre Städte werden vom Verkehrsbund Hallandstrafiken bedient. Im Süden und an der schwedischen Westküste gibt es auch Züge vom Bahnbetreiber Öresundståg.

 

Tourismusverband

www.visithalland.com

 

Drei Naturreservate stellen sich vor

Schweden hat 30 Nationalparks, die fast zwei Prozent der Landesfläche bedecken, sowie rund 3.500 Naturschutzgebiete, aber Wald ist nicht gleich Wald.

Für mich persönlich ist Schweden der Inbegriff von Wäldern ohne Ende. Neu für mich war, dass lt. dem Magazin Norr nur ein sehr kleiner Teil dieser Wälder so richtig alt ist und einige Jahrhunderte am Buckel hat.

Laut Lo Jarl, Geschäftsführer von Naturarve wurden 90 Prozent des schwedischen Waldes bereits einmal abgeholzt.

In nur 10 Prozent der Wälder stehen Bäume in allen Altersstufen –

vom kleinen Pflänzchen bis zum 500 Jahre alten Prachtexemplar.

 

Weniger als vier Prozent dieser Wälder stehen unter Schutz. Natürliche Wälder stellen aber eine große Kohlenstoffsenke dar und sind im Falle eines Waldbrandes eine Spur widerstandsfähiger als Fichtenplantagen. 

 

Die Big Player in Schwedens Forstunternehmen wie Sveaskog, Stora Enso, SCA (Svenska Cellulosa AB) und Holmen praktizieren seit den 1940er Jahren vorwiegend Kahlschläge, auch in naturnahen Wäldern.

Sveaskog ist Schwedens größter Waldeigentümer, Stora Enso ist ein schwedisch-finnischer Konzern sowie einer der größten Papier- und Verpackungsmittelhersteller. SCA ist der größte private Waldbesitzer in Europa und bewirtschaftet europäische Wälder in der Größe Belgiens.

Um Wälder in Zukunft dauerhaft vor Kahlschlägen zu schützen, kommt die Fundraising-Stiftung Naturarvet ins Spiel. Sie kauft die letzten „Urwälder“ auf, um diese für immer zu schützen. Die Stiftung konnte bereits sechs naturnahe Mischwälder schützen, bei weiteren drei Gebieten ist das Ziel bereits zu über 70 Prozent erreicht. Welche Gebiete das sind, lesen Sie hier.

Nach diesen für mich eher bedrückenden Zeilen drei Nationalparks, wo Reisende die touristische Idylle Schwedens wiederfinden.

1. Tresticklan Nationalpark 

An der Grenze zu Norwegen, in Dalsland, liegt mit dem Nationalpark Tresticklan das größte unerschlossene Waldgebiet in Südschweden. Gegründet 1996 umfasst er 2.908 Hektar. Im Nationalpark gibt es weder ein Besucherzentrum noch Straßen und Hütten, also Natur pur! Schmale Bergrücken ziehen sich von Nord nach Süd, dazwischen finden sich langgezogene Seen und Moore. Eine Tageswanderung oder mehrtägige Wanderungen in den lichten und moosbewachsenen Wäldern sind besondere Erlebnisse. Vielleicht entdecken Sie dabei Spuren von einem Wolf, Hirsch oder Elch.

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Copyright: Lilla Sticklan Udde/westsweden.com

Paddeln in Dalsland

Die Region Dalsland ist mit ihrem 250 Kilometer langen See- und Flusssystem wie für einen Paddelurlaub gemacht. Lokale Unternehmen verleihen überall Kanus und Kajaks. Es sollen über tausend Paddelboote sein. Schutzhütten und Zeltplätze an den Ufern der Seen und Flüsse werden von der Non-Profit Organisation DANO in Kooperation mit den Regionen Dalsland, Värmland und Nordmarka gepflegt.

 

 

2. Tiveden Nationalpark

Der Tiveden Nationalpark befindet sich genau auf halber Strecke zwischen Göteborg und Stockholm. Zwischen den großen Seen Vättern und Vänern und vielen weiteren kleinen Seen finden sich bis zu 400 Jahre alte Bäume. Umgestürzte Bäume werden nicht mehr entfernt, da sich hier ein „Urwald“ der Zukunft entwickeln soll.

Beim Wandern bleiben Ihnen die chaotischen und bis zu 10 Meter hohen Felsblöcke aus Granit, die es seit der letzten Eiszeit gibt, kaum verborgen.

Neben einem dichten Netz an Wanderwegen gibt es darin ein ebenso gut ausgebautes Paddelnetz (zum Beispiel den 15 Kilometer langen Tiveden Kanuweg).

3. Kosterhavet Nationalpark

Schwedens einziger Meeresnationalpark ist Kosterhavet an der Grenze zu Norwegen, genauer gesagt erstreckt er sich von Strömstad im Norden bis Grebbestad im Süden.

Er ist mit dem norwegischen Ytre Hvaler Nationalpark das einzige länderübergreifende Meeresschutzgebiet in Skandinavien und wurde im Jahre 2009 ins Leben gerufen.

In den Tiefen des Meeres befindet sich ein Kaltwasserkorallenriff, ein Eldorado für über 6.000 verschiedene Arten. Die Seegraswiesen und Algenwälder (Kelpwälder) bieten sich für Schnorchel- oder Tauchgänge an. Vielleicht treffen Sie auf die eine oder andere Robbe.

An Land erkundet man den Nationalpark per Rad oder zu Fuß, am Wasser am besten per Kajak. Über 90 Prozent der geschützten Fläche liegen unter Wasser. An Land gehören die Inseln Nord- und Südkoster, Saltö und der Schärengarten südwestlich der Kosterinseln zum Nationalpark.

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Copyright: Roger Borgelid/Westsweden.com

Freiwilligenarbeit und ein kulinarischer Tipp

Wollen Sie länger bleiben, bietet der Bio-Bauernhof von Trädgårdar auf der Insel Südkoster ein Praktikum am Hof an. Er ist Mitglied von WWOOF Schweden (Worldwide Opportunity on Organic Farms). Weitere Bio-Höfe, die ein Praktikum anbieten, sind kreuz und quer in ganz Schweden zu finden.

 

Im hauseigenen Restaurant richten sich die Gerichte nach dem saisonalen Angebot im eigenen Garten. Für Reisende bietet der Bauernhof Führungen durch seinen Permakulturgarten an, und es werden geführte Rad-, und Kajaktouren sowie Wanderungen angeboten. Bei den Wanderungen kann im Frühjahr und Herbst ein „Strandreinigungspaket“ mitgebucht werden.

 

Drei pulsierende Städte stellen sich vor

1. Göteborg

Zwischen Schären und Seen liegt eine der nachhaltigsten Destinationen der Welt, die Stadt Göteborg (Quelle: GDSM). Sie ist eine der führenden Universitäts- und Eventstädte in Schweden, die Gründungsstadt von Volvo. Außerdem hat die Stadt eine dynamische Musikszene (z.B. Göteborger Symphoniker).

Repräsentative Stadtbauten, eine spannende Kunst- und Kulturszene, faszinierende Museen, gute Shoppingmöglichkeiten und der größte Freizeitpark Skandinaviens prägen die zweitgrößte Stadt Schwedens.

Von Juni bis September wird der 400. Geburtstag von Göteborg mit vielen Events kräftig nachgefeiert. Die Pandemie machte 2021 der Feier einen Strich durch die Rechnung.

 

 

Ein Stadtspaziergang

Um einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinnen, beginnen Sie Ihren Spaziergang beim Hafen. Auffallend sind das Opernhaus und das sogenannte „Lippenstift Haus“ mit der Aussichtsplattform Göteborgsutkiken. Auf über 80 Metern Höhe haben Sie nach den Renovierungsarbeiten hoffentlich wieder bald einen traumhaften Ausblick auf die Stadt.

 

Auf dem Weg in die Innenstadt kommen Sie an Göteborgs ältestem Gebäude, dem Kronhuset, einem Backsteinhaus von 1654, vorbei. Das politische Zentrum ist der Stadtplatz Gustav Adolfs Torg mit einer Statue des Stadtgründers Gustav II, dem Rathaus und der Börse.

Vom Stadtplatz ist eines der ersten vegetarischen Restaurants von Göteborg, das Andrum, nur einen Katzensprung entfernt. Nur unwesentlich weiter liegt das japanische Restaurant Vrå, wo Nachhaltigkeit auf allen Ebenen gelebt wird.

Göteborg
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Copyright: Kronhuset Kjell Holmner/Mediabank Göteborg & Co 

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Copyright: Per Pixel Petersson/Mediabank Göteborg & Co

Schlendern Sie am Dom zu Göteborg (erbaut 1815) vorbei zum kulturellen Herzen der Stadt, dem Götaplatsen. Biegen Sie in die vielen Seitengassen mit ihren Geschäften ein, genießen Sie das Treiben in einem der vielen Cafés oder machen Sie Rast im angeblich schönsten Park der Stadt, dem Trädgårdsföreningen. Einen Vorschlag für eine nachhaltige Shoppingtour hat Göteborg Tourismus hier zusammengestellt und Second Hand Läden finden Sie hier.

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Copyright: Frida Winter/Mediabank Göteborg & Co

Szeneviertel Haga

Mitte des 17. Jahrhunderts gab Königin Kristina den Auftrag, Haga als ersten Vorort von Göteborg zu planen. Ursprünglich wurden niedrige Blockhäuser gebaut, später Häuser aus Stein und Holz.

Heute liegt das Viertel inmitten der Stadt und versprüht

mit autofreien Straßen, kreativen Läden und lieblichen

Cafés einen besonderen Charme.

 

Besuchen Sie Göteborg im Winter, ist der Weihnachtsmarkt in Haga einer der beliebtesten in der Stadt.

Mein Tipp: Besuchen Sie den Bauernmarkt von Haga.

Göteborg und das Umland aktiv entdecken

Göteborg auf zwei Rädern oder per Kajak zu entdecken, hält Sie fit, und Sie lernen die Stadt aus anderen Blickwinkeln kennen.

Leihräder von Styr & Ställ gibt es an über 130 Stationen, oder buchen Sie eine geführte Radtour.

Steigen Sie in Ihr eigenes Elektroboot, um in den historischen Kanälen oder dem Fluß Göta älv dahinzugleiten.  

Ausflüge zu den Schären vor Göteborg sind eine nette Abwechslung zum Stadttreiben, aber besuchen Sie auch das Schloss Gunnebo, einen der vielen Hofläden oder das Naturschutzgebiet Vättlefjäll. Seen, Wälder, Moore und Ruhe erwarten Sie 15 Kilometer von Göteborg entfernt.

Pevon Ecotourism bietet Outdoor-Erlebnisse wie Wandern, Kochen im Freien oder Schlafen in einem Baumzelt (Tentsile) bzw. Tipi an.

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Copyright: Happy Visuals/Mediabank Göteborg & Co.

Wanderfans lege ich den 2022 eröffneten und 27 Kilometer langen Wanderweg Göteborgs skärgårdsled ans Herz. Einen Städtetrip mit einer Wanderung über vier vorgelagerte Schäreninseln von Göteborg zu kombinieren ist ein Gegensatz, der sich lohnt.  

Nächtigen und regional genießen

Das zentral gelegene Hotel Eggers ist eines der ältesten noch in Betrieb befindlichen Hotels in Schweden und so wie 95 Prozent der Unterkünfte von Göteborg nachhaltig zertifiziert (Quelle: Göteborg Tourismus).  

 

Göteborg ist ein Mekka für Feinschmecker und ideal, um lokal gefangene Meeresfrüchte zu genießen. Die Auswahl an Fischrestaurants reicht von gehobenen Lokalen bis hin zu zwanglosen Bistros und einfachen Fischbuden am Wasser.

Die Neueröffnung des berühmten Fischmarkts mit seiner charakteristischen Architektur ist für Herbst 2023 geplant.

 

Göteborg gilt als eines der weltweit führenden Reiseziele für Fans von Craftbier, mit vielen lokalen Brauereien. Die erste Brauerei in Göteborg wurde 1640 eröffnet. Poppels ist die größte Bio-Brauerei in Schweden. 

 

 

Anreise und Mobilität vor Ort

Rund 95 Prozent der Öffis fahren mit erneuerbaren Energien (Quelle: Göteborg Tourismus).  Mit dem Projekt „Green City Zone“ testet die Stadt die Verkehrssysteme der Zukunft mit neuen Technologien bei Fahrzeugen und Infrastruktur um 2030 vollständig emissionsfrei zu sein. Zur Fahrplanabfrage klicken Sie bitte hier.

Mithilfe des „Klimarechners“ können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck berechnen.

 

Tourismusverband

https://www.goteborg.com/

2. Malmö

Die Stadt am Öresund ist die drittgrößte und die am schnellsten wachsende Stadt in Schweden. Die Hauptstadt der Provinz Skåne ist jung, von großer kultureller Vielfalt und ein Schmelztiegel der Ideen. Sie ist die Heimat von Menschen aus über 180 Nationen und von den über 350.000 Einwohner*innen sind fast die Hälfte unter 35 Jahre alt. (Quelle: Visit Malmö)

Hier finden sich mehr Restaurants pro Einwohner als in allen anderen Städten des Landes. 

Kunst-, Musik- und Kulturangebote, wie zahlreiche Open-Air-Festivals oder das Malmö Festival sind stets in greifbarer Nähe. Aber auch weitläufige Parks, kleinere Kanäle, der größte Skateboard Platz befinden sich in der „FairTrade“ City und ehemaligen Industriestadt.

Malmö
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Copyright: Justin Brown/imagebank.sweden.se

Einen guten Überblick über die 1275 gegründete Altstadt Lilla Torg mit ihren bunten Fachwerkhäuschen und Sehenswürdigkeiten haben Sie mit dem Fahrrad. Besuchen Sie Skandinaviens ältestes erhaltenes Renaissanceschloss, das Malmöhus und die vielen Museen (z.B. das Disgusting Food Museum) der Stadt.

 

Vintage- und Secondhand-Fans finden eine beachtliche Auswahl an kleinen Geschäften in der Stadt. Im Sommer findet jeden Sonntag, nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt, am Drottningtorget einer der größten Flohmärkte der Region statt.

 

Energieautarker Stadtteil Västra Hamnen

Sichtbarer als so manches Schnäppchen ist eines der höchsten Hochhäuser in Skandinavien, der Turning Torso mit 190 Metern. Er ist das Wahrzeichen von Malmös Stadtteil Västra Hamnen auf dem ehemaligen Hafen- und Industriegelände. Die Energieversorgung dieses Stadtteils ist autark und basiert zu 100 Prozent auf lokal erzeugter erneuerbarer Energie.  

 

An den Stadtteil anschließend findet sich die „Copacabana“ von Malmö, der 2,5 km lange Strand von  Ribersborg. Ein Stadtstrand zum Chillen, Baden, Joggen oder Spazierengehen. 

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Malmö aktiv entdecken

Über 500 Radwegkilometer durchziehen das städtische Netz. Lt. Visit Malmö werden 25 Prozent der Fahrten mit dem Rad durchgeführt.

Lernen Sie die nachhaltige Seite der Stadt mit Privattouren von Green Bike Tours kennen oder ziehen Sie allein mit einem Rad, gemietet beispielsweise von Malmö by Bike (1.000 Leihräder an 100 Standorten der Stadt) oder Bike Experiences los. 

 

Vom Wasser aus haben Sie die Möglichkeit, Malmö mit einem Elektroboot, einem guten alten Tretboot oder einem SUP (Stand Up Paddling Board) zu entdecken.

Copyright: Malmö Tourism, Fredrik Johansson, Omvärld & Näringsliv

Nachhaltige Projekte

So wie andere skandinavische Städte verfolgt auch Malmö ehrgeizige Ziele einer nachhaltigen Stadtplanung: Die Stadt will bis 2030 klimaneutral sein. Einige Fakten:

 

- Der drittgrößte Windpark der Welt vor den Toren Malmös versorgt bereits ca. 60.000 Haushalte mit Strom (Quelle: Sustain Europe).

- Lebensmittelabfälle werden für die Kompost- und Biogasproduktion verwendet.

- Nachhaltige Stadtviertel wie Augustenborg, Hyllie oder Sege Park werden aus dem Boden gestampft.

 

Lokal genießen

Meldet sich Ihr Hunger, ist das Restaurant Spill eine einzigartige Adresse. Der Sternekoch Erik Andersson verarbeitet täglich mit seinem Team übrig gebliebene Lebensmittel der Großhändler zu köstlichen Speisen.

 

Städtische Bio-Bauernhöfe, wie zum Beispiel Los Perros Urban Farming oder der „soziale Bauernhof“ Botildenborg, der eine Beschäftigung, Integration und eine gute Zukunft für junge Menschen gewährleistet, stellen einen Bezug zur Landwirtschaft her.

Lokal produzierte Lebensmittel finden Sie am Platz Drottningtorget, wo ein Bauernmarkt stattfindet.

Mein Übernachtungstipp

Über 90 Prozent der Hotels sind nachhaltig zertifiziert. Keine alltägliche Unterkunft ist das Fahrradhotel Ohboy Hotel. Es stellt seinen Gästen keinen Autoparkplatz zur Verfügung, stattdessen beinhaltet jedes Zimmer ein Klappfahrrad, mit dem Sie binnen 15 Minuten in alle Viertel der Stadt radeln.

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Copyright: Malmö Tourism, Fredrik Johansson, Omvärld & Näringsliv

Mobilität vor Ort und Anreise

Im Regionalverkehr werden Elektro- und Hybridbussen (Biogas-Elektrobussen) eingesetzt.

Es gibt mit Direktverbindungen zum Beispiel nach Hamburg, Göteborg, Stockholm. Das Schwedische Unternehmen Snalltaget verbindet München, Salzburg, Innsbruck und weitere Städte in den Alpen mit Malmö.

Die Malmös Smarta Kartan listet nachhaltige Initiativen wie Repair Cafés oder Standorte, um sich ein Elektroboot oder ein Lastenrad zu mieten.

 

Tourismusverband

https://malmo.se

3. Karlskrona

Geschützt von den vielen Inseln und Inselchen des Karlskrona-Archipels ist die 1680 gegründete Stadt ringsum von Wasser umgeben.

 

Strategisch gut gelegen, war sie einst DER Marinestützpunkt des Landes.

Heute ist Karlskrona Schwedens einzige Barockstadt und seit 1998 UNESCO Weltkulturerbe.

 

Die Hauptstadt der Region Blekinge, Schwedens kleinster Provinz, mit ihren charakteristischen Werft- und Festungsanlagen verteilt sich auf etwa 30 Inseln. 

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Copyright: HeliAir/Visit Karlskrona

1. Trossö und Stumholmen

Der Hauptplatz Stortorget auf der Hauptinsel ist mit 25.000 m² äußerst imposant und umgeben von historischen Kirchen und dem Rathaus. 

Schlendern Sie durch die schmalen Gassen des Stadtteils Björkholmen. Er ist ein Gegensatz zu den Prachtbauten der Innenstadt. Hier schmiegen sich charmante Holzhäuser aneinander, erbaut von den früheren Werftarbeitern. 

 

Auf der anderen Seite des Zentrums liegt das Inselchen Stumholmen mit dem Marinemuseum, einer von Karlskronas Hauptsehenswürdigkeiten. 

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Dreifaltigkeitskirche, Copyright: Andreas Blomlöf/Visit Karlskrona

2. Saltö und Dragsö

Die beiden Nachbarinseln sind miteinander und mit dem Festland durch Brücken verbunden.

Pure Schweden-Idylle genießen Sie auf der malerischen Landzunge Brändaholm auf Dragsö. Sie ist bekannt für die roten Cottages aus den 1920er-Jahren und die wehenden Schwedenflaggen.

 

Beide Inseln sind bei Familien sehr beliebt da es hier zwei Badebuchten mit guter Infrastruktur gibt. Rund um die Stadt finden sich über 30 offizielle Badestellen, und im vorgelagerten Schärengarten finden Sie hunderte von Badebuchten. 

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Copyright: Linder/Visit Karlskrona

UNESCO-Biosphärenreservat Blekinge-Archipel

Schwedens südlichster Archipel reicht von Hasslö im Westen bis Utlängen im Osten. Er besteht aus rund 1.650 Inseln und Inselchen. Wegen seiner einzigartigen Natur und Kultur wurden über 200.000 Hektar von der UNESCO 2011 zum Biosphärenreservat erklärt.

Vom Wasser aus erkunden Sie das Reservat am besten per Kajak.

 

Das lautlose Dahingleiten auf der meist ruhigen Oberfläche entschleunigt mit Ruhe und Harmonie.

 

Es gibt unzählige Vermieter auf den einzelnen Inseln. Geführte Touren für einen oder mehrere Tage bzw. Kajakkurse bietet beispielsweise das Unternehmen Arkipelag Kajak an.

 

Das Wander-, Rad-, Segel- und Paddelnetz ARK56 schlängelt sich durch den spektakulären Schärengarten weit über den Biosphärenpark hinaus. 16 Knotenpunkte verknüpfen die Wege so, dass Sie vom Wandern zum Paddeln oder Radfahren nach Lust und Laune übergehen können. Weiters gibt es an den Knotenpunkten Restaurants, Unterkünfte und Passagierschiffe.

Die App ARK56 zeigt auch Bushaltestellen. Die Haltestellen sind so ausgewählt, dass sie an einen Wanderweg oder ein Naturschutzgebiet im Biosphärenreservat angrenzen.

 

 

Mein Übernachtungstipp

In historischem Ambiente eines ehemaligen Militärgefängnisses nächtigen Sie im Kronohäktet Hostel.

Es beherbergte keine Schwerverbrecher, dafür aber Kriegsdienstverweigerer oder Zivilisten, die auf ihren Prozess warteten.

Insgesamt gibt es 32 Zellen, davon 29 Einzel-/Doppelzellen und drei sogenannte Offizierszellen.

 

 

Mobilität und Anreise vor Ort

Die Region ist gut öffentlich erschlossen. Auf die Website des Regionalverkehrs Blekinge

gelangen Sie hier. Visit Blekinge listet Fahrradverleihstationen hier.

 

Die bereits erwähnte App ARK56 zeigt auch Bushaltestellen.

Zu einer interaktiven Karte mit Wander- und Paddelmöglichkeiten sowie einer Auflistung der Naturschutzgebiete und der historischen Stätten in Karlskrona, dem Biosphärenreservat und der Umgebung geht´s hier entlang.

 

Direkte Zugverbindungen nach Karlskrona gibt es von Malmö und Kopenhagen.

 

Tourismusverband

https://www.visitkarlskrona.se

Drei Traditionen stellen sich vor

3 Traditionen

1. Fika

Die Briten haben ihren Nachmittagstee, die Spanier ihre Tapas und die Schweden ihre Fika.

Darunter versteht man eine Kaffeepause mit Zimtschnecken, aber auch Keksen, Plundergebäck oder Kuchen.

Für Schwed*innen ist eine Fika ein gesellschaftliches Ereignis und eine willkommene Unterbrechung im Alltag.

 

Ist man in der Arbeit, ratscht man mit Kolleg*innen und stärkt die Gemeinschaft, ist man zu Hause, sammelt sich die Familie.  

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Copyright: Alexander Hall_visit Sweden

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Copyright: Anna Hållams/imagebank.sweden.se

2. Midsommar

In Schweden wird an Midsommar (Mittsommer) seit dem Spätmittelalter eine Art Maibaum – Mittsommerbaum, aufgestellt, mit zwei Kränzen auf einer Querstange die mit Zweigen und Blumen umwickelt wird.

Meine Freundin Petra hat einige Jahre in Schweden gelebt. Sie gewährt uns einen kleinen Einblick, wie sie Mittsommer in Schweden erlebt hat.

Petra: Spätestens zu Mittsommer hat ganz Schweden Sommerferien. Es ist das wichtigste Fest im Jahr und es ist ein großes Familienfest.

 

Wenn es nicht regnet, biegt sich im Garten der Tisch vor Essen:

Die ersten heurigen Kartoffeln, eingelegter Hering, Knäckebrot, Käse und vieles mehr wird verspeist.

 

Was in keiner Familie um Mittsommer fehlen darf, sind Erdbeeren. Diese werden in Schweden erst um diese Zeit reif und gelten als die Mittsommer-Frucht schlechthin. Am Nachmittag wird um den Mittsommerbaum gefeiert, gesungen und getanzt, was besonders den Kindern gefällt. Eines der bekanntesten Lieder ist wohl das "små grodorna" Lied. Ein Lied über kleine Frösche mit dazu passendem Tanz.

 

 

3. Das Luciafest

Midsommar wird rund um den längsten Tag des Jahres gefeiert, das Krebsfest markiert das Ende des Sommers und das Luciafest wird am 13. Dezember, lt. julianischem Kalender dem kürzesten Tag des Jahres, gefeiert.

Das Luciafest (nach der Heiligen Lucia benannt) ist ein christlicher Festtag und erinnert an die Märtyrerin Lucia von Syrakus, die der Legende nach Christen Essen brachte, die sich in römischen Katakomben versteckten. Um den Weg zu beleuchten, aber die Hände frei zu haben, setzte sich die mutige Wohltäterin einen Kranz aus Kerzen auf den Kopf. Gefeiert wird das Fest mit dem Lucia Lied in Kindergarten, Schule sowie in der Arbeit. Am Abend ist der Höhepunkt eine Prozession.

Die Mädchen tragen weiße Roben mit einem roten Band um die Hüfte und einen schlichten Kranz in den Haaren.

 

In der Hand halten sie eine brennende Kerze. „Lucia“ trägt statt dem Kranz einen Kerzenkranz auf dem Kopf.

Den Mädchen folgen die Sternenknaben, die ebenfalls in Weiß gekleidet sind und spitz zulaufende mit Sternen verzierte Hüte am Kopf tragen. Die Pfefferkuchenmännchen am Ende der Prozession tragen Laternen und Lebkuchen-Kostüme mit weißem Zuckerguss.

 

Drei Tipps quer durch die Bank

1. Ein Land wird Restaurant und trinkBar

Haben Sie Lust, im größten Gourmetrestaurant der Welt zu speisen? In Schwedens Natur findet man gesunde Leckerbissen gleich um die Ecke, in der Natur. Über 10 ausgewiesene Ess- und Kochplätze finden sich von den Stränden an Schwedens Südspitze bis zu den Berggipfeln im arktischen Norden.

 

Visitsweden entwickelte zusammen mit schwedischen Sterneköchen Menüs zum Nachkochen. Die Gerichte bestehen aus Zutaten, die man in Schwedens Wäldern, Wiesen und Seen findet. Dank des „Jedermanns Recht“ darf sich jeder an diesem natürlichen Schatz bedienen.

Die vorbereiteten Tische mit Kochausrüstung, die man hier bucht, sind in der Regel von Mai bis Oktober verfügbar. Das ist die Jahreszeit, in der die meisten Pilze und Beeren wachsen.

Rezepte und Informationen zu den Zutaten gibt‘s per mail im Voraus oder auf der Website.

 

Nach dem System „Ein Land wird Restaurant“ wurde 2021 die Initiative „Ein Land wird trinkBar“ gestartet, wo die Zutaten für einen erfrischenden Drink selbst gesucht und gemixt werden.

 

Als Zusatzleistung kann man einen professionellen Koch, Bartender oder einen Naturguide dazubuchen.

3 Tipps quer durch die Bank
A set table in Småland. Photo by August Dellert.jpg

Copyright: August Dellert/VisitSweden

2. 72 Hour Cabins

Einen „Pause Knopf“ in Ihrem Leben drücken Sie, wenn Sie in einer der 72 Hour Cabins übernachten. Diese Glashäuser verteilen sich auf mehrere Orte. Sie schlafen durch Glaswände getrennt inmitten der Natur.

 

Der Name leitet sich von einer Fallstudie ab, die untersucht hat, wie sich die Natur auf Menschen auswirkt, die im Alltag pausenlos unter Stress stehen. Dazu hielten sich 2017 die Proband*innen 72 Stunden in den Cabins auf und nahmen an typisch schwedischen Outdoor-Aktivitäten wie Kanu fahren, Schwimmen oder Fischen teil.

 

Das Ergebnis war eindeutig: Das Stressniveau sank um fast 70 Prozent, der systolische Blutdruck

und die Herzfrequenz sanken ebenfalls. Hingegen zugenommen hat die Kreativität.

 

Buchbar sind die Cabins unter Dalslands Aktiviteter, nördlich von Göteborg oder bei Erikson Cottage, östlich von Göteborg.

72hCabin 197- Photo Cred Copenhagen Wilderness.jpg

Copyright: Copenhagen Wilderness/ vastsverige.com 

3. Naturens Bästa

Das schwedische Qualitätssiegel „Naturens Bästa“ umfasst eine ganze Palette von schwedischen Reiseveranstaltern. Ziel ist es, Reisen zu fördern, die achtsam mit der Natur umgehen und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung unterstützen. Ob mehrtägige Wanderungen im Muddus-Nationalpark mit Rentierhirten oder Kajaktouren durch die Stockholmer Schären, die Palette der Angebote ist breit gefächert und die Anbieter verteilen sich über das ganze Land.

 

Anreise nach Schweden

Ab Wien reist man am besten mit dem Zug nach Hamburg oder Berlin an. Von dort gibt es gute Zugverbindungen weiter nach Kopenhagen und in die schwedischen Metropolen. Ein weiterer Nachtzug verbindet Hamburg bzw. Berlin mit Stockholm. Die schwedische Bahngesellschaft Snälltåget fährt im Winter wie Sommer von München und an ausgewählten Tagen von Salzburg und weiteren Orte in den Alpen nach Malmö.

 

Das schwedische Schienennetz im Süden wird von mehreren großen Bahngesellschaften betrieben: SJ, Vy, Snälltåget, MTRX, Flixtrain und Öresundståg.

Die Website Resrobot (auch als App) ist ein sehr zu empfehlender Routenplaner, um unterschiedliche Verkehrsmittel zu kombinieren.

 

Achtung! Die meisten schwedischen Bahnen nehmen keine Fahrräder mit. Es gibt Ausnahmen, die der schwedische Fahrradverband Cykelfrämjandet gelistet hat.

 

E-Mobility in Schweden

Ein Anbieter für Elektroautos ist das Unternehmen Move About mit vielen Standorten im Süden von Schweden.

Eine Übersichtkarte der Elektrotankstellen finden Sie hier.

 

Dieser Artikel ist in meinen Mai/Juni Inspirationen erschienen.

Anreise Schweden
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