Es fühlt sich gut an, wenn....
Lebensmittel aus der Region sind,
frisch gekochtes und qualitativ hochwertiges Essen zubereitet wird,
Sie in einem kuscheligen Bett in landestypischen und natürlichen Materialen träumen,
Souvenirs an eine schöne Zeit erinnern die in der Umgebung erzeugt wurden,
das Umfeld zu Fuß, mit Pferd, Kanu, Fahrrad, Lama,... erkundet wird,
die Freiheit und Ruhe Begleiter in einer einmaligen Kulisse ist,
man sich Willkommen und wie in einer großen Familie fühlt,
Sie sich weiterentwickeln und das Gelernte zu Hause umsetzen,
zum Erhalt einer intakten Natur und Kulturlandschaft beitragen wird.
Mein Geld belebt die lokale Wirtschaft und gibt den Menschen vor Ort ein faires Einkommen!
Darf ich mich vorstellen

Cilento mio - Kulturwandern zwischen Berge und Meer
Ich werde des Öfteren nach meinen Lieblingsreisezielen gefragt, doch ehrlich gesagt habe ich keine. Im hügeligen Cilento habe ich mit einer Kombination aus Berg und Meer jedoch gefunden, was ich so oft suche und schätze.
Die Region liegt in Kampanien, südlich der berühmten Amalfiküste, und vereint Naturerlebnisse, kulturelles Erbe und mediterrane Lebensfreude.
Auf Aktivurlauber*innen warten Küsten- und Bergwanderungen mit atemberaubenden Blicken, charmanten Dörfern und unzähligen Sandstränden, an denen man die Tage entspannt ausklingen lassen kann.
Eingebettet ist das Cilento in den gleichnamigen Nationalpark (Parco nazionale del Cilento, Vallo di Diano e Alburni), der sich über rund 1.810 km² erstreckt. Er zählt zu den größten Nationalparks Italiens und zeichnet sich durch eine vielfältige Landschaft aus, die vom Meer bis ins Hochgebirge (Monte Cervati mit 1.898 Metern) reicht.
In diesem Artikel stelle ich eine kleine Mischung aus Wanderungen, archäologischen Stätten und charmanten Bergdörfern vor.
INHALT
Drei charmante Bergdörfer
Antikes Cilento
Die höchsten Berge im nördlichen Cilento: Monte Stella und Castellucio
Einer der höchsten Berge im Cilento ist der 1.130 Meter hohe Monte Stella. Es gibt mehrere Varianten, ihn zu erklimmen. Wir haben uns für eine Rundwanderung entschieden, die im Bergdorf San Mauro beginnt.
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Vom Parkplatz oberhalb des Gemeindezentrums (Municipio) ging es sanft ansteigend durch einen Kastanienwald, der immer wieder Blicke auf die umliegende Landschaft und das Meer freigab.
Am Picknickplatz Piano della Fontana gabelte sich der Weg. Hier kann man entweder den kürzeren, aber dafür deutlich steileren Aufstieg im Wald wählen oder den längeren, der teils durch Wald, teils durch eine Landschaft aus Gestrüpp und Farnen führt.
Wer eine Rundtour plant, dem empfiehlt sich die kürzere Variante als Aufstieg und die längere, sanftere Strecke für den Abstieg.
Am Monte Stella angekommen, trifft man auf das idyllische Kirchlein Madonna della Stella und die weniger idyllische Radarstation mit Stacheldrahtzaun und Überwachungskameras. Das ist auch der Grund, warum man hier keinen Rundumblick über 360 Grad erwarten darf.
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Diesen genießt man dagegen vom 1.025 Meter hohen Nachbargipfel, dem Castelluccio. Ein Kammweg führt bis zum Gipfelanstieg des Castelluccio, dessen Hänge größtenteils von Kastanienwäldern bedeckt sind. Das letzte Stück des Weges war exponiert und ließ bereits die atemberaubende Aussicht vom Gipfel erahnen. Der Pfad zeigte aber auch Spuren von Wildschweinen, die hier offenbar fleißig in der Erde gewühlt hatten.
Das Panorama reichte im Norden bis zur Amalfiküste, im Osten lag einem die Bergwelt von Kampanien und Basilikata zu Füßen, im Süden die Küstenlinie des Cilento und im Westen das endlos scheinende Meer.
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Der Abstieg war ein Stück über denselben Weg, bevor der Pfad abzweigte. Er verlief durch lichtes Gestrüpp, welches später wieder in einen Kastanienwald überging. Am Picknickplatz Piano della Fontana schloss sich der Kreis. Von da musste man noch ein Stück zum Parkplatz in San Mauro zurücklegen.
Kilometer: ca. 10
Höhenmeter hinauf und hinunter: ca. 660
Diese Tour habe ich hier abgespeichert.
Drei Küstenwanderungen
1. Wanderung zur Punta Licosa
Schöne Ausblicke auf das Meer bietet eine Wanderung zur Punta Licosa, die in San Marco startet. Die ersten Kilometer sind jedoch wenig spektakulär, man geht durch ein Siedlungsgebiet, ohne nennenswerte Höhenmeter zu überwinden. Freie Sicht auf das Meer hat man erst kurz vor dem Ziel, der Punta Licosa.
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Es gibt mehrere Varianten des Aufstieges, die sich in ihrer Länge unterscheiden. Auch hier ist die kürzere Variante die steilere.
Besonders gut hat mir das Spiel zwischen Wolken und Sonne gefallen. Es war herrlich, die Sonneninseln auf dem Meer glitzern zu sehen.
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Am höchsten Punkt angekommen (für mich ging sich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit der Gipfel des Monte Licosa nicht mehr aus), prägte ich mir nochmals die Küstenlandschaft mit ihren Orten und den umliegenden Hügeln ein, bevor ich in einen Pinienwald eintauchte, der immer wieder Blicke auf San Marco und das dahinterliegende Dorf Castellabate freigab.

Das Dorf gehört zu den „Borghi più belli d’Italia“ und verschmilzt harmonisch mit dem Hügel, auf dem es erbaut wurde. Der Rückweg nach San Marco verlief dann nicht mehr auf schmalen Pfaden, sondern über Forst- und Asphaltstraßen.
Kilometer: ca. 12
Höhenmeter hinauf und hinunter: ca. 350
Ich habe diese Tour aus dem Cilento Reiseführer des Michael Müller Verlags übernommen und hier aufgezeichnet.
Bademöglichkeit:
Nach der Wanderung kann man sich an der Spiaggia di Pozillo zwischen den Küstendörfern Santa Maria und San Marco am Strand entspannen.
2. Baia degli Infreschi
Ausgangspunkt der Wanderung zur Baia degli Infreschi ist Marina di Camerota. Von hier führt der Weg zunächst zwischen mehreren Anwesen die Klippen hinauf. An der etwas versteckten Abzweigung kann man einen Abstecher zum Leuchtturm Torre Zancale machen, von wo aus man einen schönen Blick auf das offene Meer und auf Marina di Camerota hat.

Ist man wieder auf dem Hauptweg, erreicht man als nächsten Aussichtspunkt „Belvedere di Cala Fortuna“.
Hier ragen die Klippen malerisch ins Meer hinaus.
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Von dort kehrt man der Küste den Rücken zu und wandert ins Landesinnere. Der Weg hat die Beschaffenheit einer Forststraße und führt durch niedriges Gebüsch, das die Rundumsicht nicht einschränkt. Doch auch auf dieser Wanderung taucht man später in einen niedrig gewachsenen Wald ein, und die Schotterstraße verengt sich zu einem schmalen Pfad.
Bei Regen wird der Untergrund auf diesem Abschnitt zu einer echten Rutschpartie.
In diesem Teilstück führen auch zwei Wege hinunter zu den Buchten Baia di Pozzallo und Cala Bianca.
Ich entschied mich für einen Abstecher zur Cala Bianca. Aufgrund des durchwachsenen Wetters ließ ich die Baia di Pozzallo aus, da der Abstieg dorthin steil war, während der Weg zur Cala Bianca kaum Höhenmeter erforderte.
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Denn an der Abzweigung zur „Cala Bianca“ befindet man sich ohnehin in einem Graben, was bedeutet, dass man noch einmal einige Höhenmeter überwinden muss, um zur Baia degli Infreschi zu gelangen. Der Wald wich später wieder dem bereits vertrauten Gestrüpp, und oben angekommen genießt man noch einmal den Blick auf das Meer und den Golf von Policastro. Danach geht es ein letztes Mal steil bergab zur Bucht „Baia degli Infreschi“. Dort wartet neben der idyllischen Bucht ein kleines Kirchlein, und in der Hochsaison kann man von hier aus ein Boot zurück nach Marina di Camerota nehmen.
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Für mich jedoch ging es den gleichen Weg zurück, auf dem ich gekommen war.
Kilometer: ca. 11
Höhenmeter hinauf und hinunter: ca. 795
(Die Höhenmeter und Kilometer sind zu halbieren, wenn man mit dem Boot zurückfährt).
Diese Tour habe ich unter diesem Link abgespeichert.
Bademöglichkeit:
Neben den drei bereits beschriebenen Buchten eignet sich auch der mondsichelförmige Spiaggi Lentiscelle beim Ausgangspunkt in Marina di Camerota.

3. Punta Tresino
Noch einmal Küstenfeeling schnuppert man, wenn man zur Punta Tresino wandert. Ausgangspunkt ist der Küstenort Santa Maria di Castellabate (Ortsteil Lago). Zu Beginn gewinnt man auf einer breiten Schotterstraße, die rechts und links von Aleppo-Kiefern gesäumt ist, an Höhe. Oben angekommen, blickt man auf die Weite des Meeres, die Punta Licosa, das Hinterland und auf Santa Maria di Castellabate.
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Bis zu den überwucherten Überresten des verlassenen Weilers San Giovanni Tresino sind noch einige Höhenmeter zu überwinden.
Die Ausblicke aufs Meer wurden immer seltener, denn die Macchia ging allmählich in ein grünes Blätterdach über, unter dem im Herbst Zyklamen blühten. Erst beim Abstieg öffnete sich die Sicht in Richtung Agropoli und den Golf von Salerno. Die Amalfiküste war nur schemenhaft zu erkennen, und die Berge im Hinterland lagen unter einer dichten Wolkendecke.
In diesem Abschnitt gibt es eine Abzweigung, falls man die Wanderung ab/bis Agropoli starten möchte. Für mich ging es nun ein Stückchen näher der Küste zur Punta Tresino, einem Aussichtspunkt direkt an der Steilküste.
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Der weitere Weg verlief anschließend mehr oder weniger entlang der Küste, bevor man ein letztes Mal durch einen Wald bergauf musste, um wieder zur Forststraße zu gelangen. Nur das letzte Stück wanderte ich auf dem gleichen Weg zurück, auf dem ich gekommen war.
Kilometer: ca. 12
Höhenmeter hinauf und hinunter: ca. 360
Diese Tour habe ich unter diesem Link abgespeichert.
Bademöglichkeit:
Direkt beim Ausgangspunkt liegt der Strand „Spiaggia dei Trezeni“.
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Weitwandern im Cilento
Auf den Spuren des heiligen Nilus, eines byzantinischen Mönchs, der im 10. Jahrhundert in Rossano geboren wurde, wandert man auf dem Pilger- und Weitwanderweg Cammino di San Nilo vom Küstenort Sapri durch das Hinterland zurück an die Küste nach Palinuro. Auf rund 100 Kilometern führt der Weg über alte Hirtenpfade, durch Eichenwälder und mediterrane Macchia zu verwunschenen Dörfern mit fantastischen Ausblicken auf das Tyrrhenische Meer.
Drei charmante Bergdörfer
Entlang der Küste reihen sich kleinere und größere Ortschaften, die meist aus einem Küstenort und einem dazugehörigen historischen Bergdorf bestehen, wie beispielsweise Camerota und Marina di Camerota. Die Straßen ins Hinterland sind eng und kurvig, und die Dörfer selbst versprühen ihren Charme mit einem weit verzweigten Gassenlabyrinth, vielen Stufen, fantastischen Ausblicken und einer schwer in Worte zu fassenden Gemütlichkeit.
Die Dörfer sind klein, aber lebendig. Nahversorger und kleine Geschäfte prägen das Ortsbild, während die Menschen draußen auf der Piazza oder im Café sitzen. Man sieht viele ältere Menschen, aber hier und da dringt auch der Schrei eines Babys durch die Türen. Außerdem begegnen einem Mütter mit kleinen Kindern und ab und zu auch Teenager oder junge Erwachsene.
In den Gärten wachsen Orangen- und Zitronenbäume, und manche Plätze werden von Olivenbäumen gesäumt, welche die Größe einer stattlichen Eiche oder Buche erreichen.
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Im Folgenden drei Dörfer, die mir aus verschiedenen Gründen besonders in Erinnerung geblieben sind.
1. Pollica
Auf den südlichen Ausläufern des Monte Stella liegt das verschlafene Bergdorf Pollica. Ich hätte mir nie die Mühe gemacht, die engen Straßen hinaufzufahren, hätte ich nicht die Polizeistation aufsuchen müssen. Ich gestehe, dass ich etwas neidisch auf die diensthabende Polizistin war, denn das Gebäude lag auf einem Vorsprung mit atemberaubendem Blick auf das Meer. Einzig die vergitterten Fenster erinnerten mich daran, wo ich war.

Ebenfalls einen grandiosen Meerblick genießt man vom Castello der Fürsten Capano. Ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaut, erhielt es nach mehreren Umbauten im 17. Jahrhundert seine jetzige Form.
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Die Vorzüge dieser Gegend schätzte auch der amerikanische Wissenschaftler Ancel Keys. In den 1950er-Jahren ließ er sich in Pioppi (einem Ortsteil von Pollica auf Meeresniveau) nieder. Er erforschte, warum die Menschen in dieser Region so lange, gesund und glücklich leben, und machte die Küche des Cilento weltberühmt. Heute gilt Pioppi als Wiege der mediterranen Diät, die 2010 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Im „Museo vivente della Dieta Mediterranea di Pioppi“ erhält man einen kleinen Einblick in das Leben von Ancel Keys und die Grundlagen der mediterranen Diät. Des Weiteren gehört Pollica zur Vereinigung „Città Slow“, die sich an den Prinzipien der Slow-Food-Bewegung orientiert.
2. Castellabate
Wie ein Adlernest thront Castellabate auf einem Felsplateau hoch über dem Meer. Enge, steile Straßen und Haarnadelkurven muss man in Kauf nehmen, um in den historischen Ortskern zu gelangen. Alternativ kann man die über 250 Höhenmeter bei einem Spaziergang zurücklegen.
Ist man erst einmal oben angekommen, liegt einem das Meer, die Punta Licosa und die Punta Tresino zu Füßen. Blickt man ins Landesinnere, reicht der Blick bis zum Monte Stella.
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Der Name des Bergdorfes leitet sich von den lateinischen Wörtern „Castrum“ und „Abatis“ (Kastell des Abtes) ab. Der Abt, Costabile Gentilcore, legte im 12. Jahrhundert den Grundstein für das Kastell und gründete das Dorf. Die Menschen zogen sich als Schutz vor Überfällen, etwa durch die Sarazenen, gerne in das hügelige Hinterland zurück. Im Kastell ist heute ein kleines Museum untergebracht.
Bei der Erkundung des Dorfes lässt man sich einfach durch das verwinkelte Gassenlabyrinth mit schmalen Durchgängen, Bögen und steilen Treppen treiben und spürt das italienische Lebensgefühl. Die Wäsche hängt hoch über den Köpfen, unzählige Kübelpflanzen bringen Farbe zwischen die charmant verfallenen Fassaden, und auf den Piazzi kann man in einem der vielen Cafés verweilen.
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Das UNESCO-Weltkulturerbe, das auch zu den "Schönsten Dörfern Italiens" (I Borghi più belli d´Italia) gehört, war außerdem Schauplatz des Filmes "Benvenuti al Sud" (Willkommen im Süden) aus dem Jahre 2010.
3. Morigerati
Im südlichen Cilento, etwa 20 Kilometer im Landesinneren, liegt das historische Bergdorf Morigerati. Seine Ursprünge lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, und im Mittelalter war Morigerati Teil eines Feudalsystems. Der „Palazzo Baronale“ der Familie Di Stefano prägt noch heute das Stadtbild und wird weiterhin von den Erben bewohnt.
Beim Spaziergang durch die engen Gassen des Ortes bemerkte ich im Oktober, dass an vielen Balkonen und Fenstern Stoffbilder von "San Demetrio Martire" ausgehängt waren. Der aus Griechenland stammende Märtyrer (Heiliger Demetrios) ist Schutzpatron des Ortes und wird jedes Jahr am 26. Oktober mit Prozessionen verehrt.
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Der Ort hat mit der Grotte des Bussento einen weiteren Trumpf im Ärmel. Der knapp 40 Kilometer lange Fluss bahnt sich seinen Weg durch die grüne Hügellandschaft, bevor er bei Caselle in Pittari in ein unterirdisches Karstsystem verschwindet und mehrere Kilometer später in der Grotte bei Morigerati wieder ans Tageslicht tritt. Der WWF hat hier einen Wanderweg angelegt, der steil vom Infozentrum hinab zum Fluss und zur Grotte führt. Unten angekommen, führt ein rund 30 Meter langer Gang in die Grotte - der restliche Weg ist den Wissenschaftler*innen vorbehalten. Hier tritt der Bussento in einer kurzen, aber spektakulären Klamm wieder ans Tageslicht, und die Vegetation mit Farnen und moosbedeckten Bäumen wirkten auf mich in dieser Umgebung märchenhaft exotisch.
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Antikes Cilento
Die Besiedelung des Cilentos reicht weit vor Christi Geburt zurück. Die beiden bedeutendsten archäologischen Stätten sind Paestum und Velia.
1. Paestum
Südlich der Amalfiküste, eingebettet in grüne Felder und nur einen Katzensprung von den Stränden des Cilentos entfernt, liegen die Überreste der antiken Stadt Paestum.
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Um 600 v. Chr. gründeten griechische Siedler aus Sybaris hier eine Stadt namens Poseidonia und errichteten den großen Tempel der Hera etwas nördlich, an der Mündung des Sele-Flusses.
Später übernahmen die Lukaner die Stadt, und im 3. Jahrhundert v. Chr. fiel sie an die Römer, die sie in Paestum umbenannten.
Nach mehreren Jahrhunderten florierenden Handels kündigte sich langsam ihr Niedergang an. Die Handelsrouten wurden verlegt, die Sarazenen überfielen die Küstenorte, und das fruchtbare Land versumpfte zunehmend, wodurch sich Malaria ausbreitete.
Im 18. Jahrhundert erwachte Paestum aus seinem Dornröschenschlaf und wurde wiederentdeckt.
Heute kann man die Überreste von drei beeindruckenden Tempeln sowie einer römischen Stadt mit Theater, Forum Romanum, Thermen und weiteren Bauwerken besichtigen.
Im Museum erfährt man zudem viel über die Geschichte von Paestum.
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Bademöglichkeit:
Der Küstenstreifen bei Paestum ist kilometerlang und zählt zu den längsten Sandstränden der Cilentoküste. Er ist flach abfallend, feinsandig und somit besonders für Familien mit Kindern geeignet. Ein Piniengürtel trennt den Strand vom Hinterland, regelmäßig führen Stichstraßen ans Meer.

2. Velia (Elea)
Nicht ganz so spektakulär wie Paestum, aber dennoch sehr lohnenswert, ist die archäologische Stätte von Velia. Im Gegensatz zu Paestum erstreckt sie sich auf einem Hügel (Akropolis), der einen Rundumblick auf das Meer und das Hinterland des Cilentos bietet.

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Die Stadt wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. ebenfalls von griechischen Siedlern gegründet. Sie galt als bedeutendes Zentrum der Philosophie, da die eleatische Schule in Velia ihre Wurzeln hatte.
Man kann sich gut vorstellen, dass Philosophen wie Parmenides und Zenon hier einst der Frage nach „Sein und Schein“ nachgingen. Auch in römischer Zeit war Velia noch Treffpunkt gebildeter Römer wie Cicero und Brutus.
Der Untergang Velias ähnelte dem von Paestum. Das Meer zog sich zurück - zu erkennen an der einstigen Hafenmauer, die heute über 500 Meter im Landesinneren liegt, der Handel verlagerte sich an die Adriaküste, und die Sarazenen überfielen auch Velia.
Zu sehen sind heute die Überreste der einstigen Gebäude, und auf der Akropolis thront ein Wehrturm samt Kirche, Kapelle und Theater.
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Bademöglichkeit:
In Marina di Ascea säumt ein langer Sandstrand die Küste.
Besonders idyllisch und von Dünen gesäumt ist der Strand südlich von Ascea, am Beginn der Steilküste bei der Baia Tirrena (Lido La Scogliera).
Von hier führt ein steiler Anstieg hinauf zu einem ehemaligen Küstenwachturm.
Regional genießen
Die Küche des Cilento gilt als Wiege der mediterranen Diät. Sie basiert auf frischen, lokalen und saisonalen Zutaten wie Gemüse, Olivenöl, Fisch, Pasta, Hülsenfrüchten und Obst.
Viele traditionelle Gerichte sind vegetarisch und galten früher als „Arme-Leute-Essen“. Besonders gut haben mir Ciambotta (ein herzhaftes Gericht mit Kartoffeln, Auberginen und Paprika), Kichererbsensuppe und Cavatielli geschmeckt. Die Pasta wird traditionell mit Tomatensauce, Pesto, Gemüse oder einer Mischung aus Ricotta und Tomaten serviert - aber auch mit Fleischragout.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der cilentischen Küche ist Käse. Während der Mozzarella weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, bleibt der Cacioricotta ein Geheimtipp aus dem Cilento. Er leitet seinen Namen von Cacio (Käse) und Ricotta ab und wird aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt.
Die Cooperativa Agricola Nuovo Cilento ist eine landwirtschaftliche Kooperative in San Mauro. Sie spezialisiert sich auf die Produktion von biologischem Olivenöl sowie weiteren typischen Produkten der Region. Über 400 Mitglieder bewirtschaften 2.500 Hektar Land, mit dem Ziel, das Land zu pflegen und nachhaltig zu nutzen.
Auch Slow-Food Cilento setzt sich für den Erhalt der traditionellen Küche mit regionalen Produkten ein. Eine Übersicht der Mitglieder findet sich hier und auf der Website von "Cilento Mag" sind ebenfalls Produzent*innen der Region aufgelistet.
Mein Nächtigungstipp
Wir haben uns gegen eine Unterkunft am Meer entschieden und stattdessen einen Agriturismo in den Hügeln von Casal Velino gewählt. Den Nachteil der längeren Anfahrten auf schmalen Straßen nahmen wir gerne in Kauf, um ihm Gegenzug in die Atmosphäre eines ruhig gelegenen Bauernhofes einzutauchen.
Beim Frühstück und Abendessen wurden Produkte aus eigener Landwirtschaft serviert, und wer möchte, konnte auch an Kochkursen teilnehmen.
Eingebettet in einen großen Olivenhain stehen zwei kleinere Häuser mit mehreren Wohneinheiten sowie ein Pool mit Blick auf das Hügelland zur Verfügung. Das Restaurant, in dem Frühstück und Abendessen serviert werden, erreicht man in wenigen Minuten zu Fuß.

Nähere Infos:
https://www.agriturismoimoresani.com/de/
Anreise und Mobilität vor Ort
Das Tor zum Cilento ist das quirlige Neapel. Die Hafenstadt selbst ist ein Erlebnis: historische Gebäude, enge Gassen mit Straßenmärkten, stille Innenhöfe, kunstvoll verzierte U-Bahn-Stationen aber auch Berge von Müll sind nur einige Eindrücke aus der Heimat des verstorbenen Fußballspielers Diego Maradona.
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Die Stadt am Fuße des Vesuvs ist bequem mit dem italienischen Hochgeschwindigkeitszug aus Rom, Bologna, Florenz, Mailand, Venedig erreichbar. Die genannten Metropolen sind aus Wien per Nightjet erreichbar (sofern es keine Baustellen gibt). Nach Venedig gibt es auch tagsüber Direktverbindungen ab Wien; nach Bologna mit 1x Umsteigen in Innsbruck. Neben TrainItalia bietet auch Italo Züge auf dieser Strecke an.
Ab Neapel verkehren Regionalzüge in das Cilento und weiter bis nach Kalabrien. Danach ist man auf das Bussystem angewiesen, das in der Hochsaison besser ausgebaut ist als in der Nebensaison. Zu den Anbietern zählen beispielsweise Infantebus, Autolinee Curcio, Busitalia, Autolinee Lamanna und Sita Sud.
Tourismusverband