
Anna Kodek
Reise-Inspirationen Mai 2022
Epirus, Traumtouren im Rosengarten, Fastentrekking, Weitwanderwege, Erdgebunden nach Marrakesch, Narzissen- und Orchideenwiesen im Ybbstal, Youth Alpine Interrail Ticket
Epirus - Entdecken Sie das "unbekannte" Griechenland
Die an Albanien angrenzende und 9.200 km2 große Region Epirus beschreiben Liebhaber*innen dieser Gegend mit folgenden Worten: Berge mit charakteristischen Dörfern, Schluchten, Buchten mit türkisblauem Wasser, Flüsse und eine Jahrtausende alte Geschichte.
Der Hafen von Igoumenitsa ist das „Tor“ für Nordgriechenland, Ioannina im Landesinneren ist die Hauptstadt. Landschaftliche Grenzen sind im Westen das Meer, im Süden der Ambrakische Golf, im Osten das über 150 km lange Pindosgebirge. Der höchste Berg im Pindosgebirge ist der Smolikas mit 2.637 Meter, neben dem Olymp einer der höchsten Berge in Hellas.
Bei Griechenland denke ich an Inseln, Sonne, Strand und Meer. Deshalb war ich sehr erstaunt, als ich gelesen habe, dass die Landmasse von Griechenland zu über 70 Prozent aus Gebirgen besteht.
Die Bergwelt mit ihren Nationalparks, Schluchten, Drachenseen, Flüssen und Dörfern erleben
3.700 Einwohner, 17 Fischarten, 180 Vogelarten, 30 Reptilienarten, 14 Amphibienarten, 2.100 Pflanzenarten, von denen viele endemisch sind, 60 Säugetierarten wie Wölfe, Bären, Wildschweine, Wildkatzen, Gämse, Rehe, Fischotter finden in Zagoria (Zagorochoria) ein zu Hause. (Quelle: Nord-Pindos Nationalpark)
Dieser Landstrich mit Wahnsinnskulisse liegt im Regionalbezirk Ioannina.
Das Gebiet ist umgeben von über 2.000 Meter hohen Bergen wie Tymfi, Smolikas, Vasilitsa sowie dem Nationalpark Nord-Pindos.
Ein weiterer Nationalpark im nördlichen Teil der Gebirgskette ist der 1973 gegründete Vikos-Aoos-Nationalpark. Benannt ist er nach den beiden Schluchten Vikos und Aoos. Der Nationalpark ist Teil des UNESCO Global Geoparks (gegründet 2010) und umfasst 12.600 Hektar.
Seit 2005 gehört auch der Nationalpark Vikos-Aoos zum Nationalpark Nord-Pindos, der auch zwölf weitere Naturschutzgebiete umfasst.
Aoos Fluss und Schlucht
Der 272 km lange Fluss Aoos wird später zur Vjosa und fließt in Albanien ins Meer. Enge Schluchten im Oberlauf (wie die Aoos Schlucht), breite Schotterflächen und Sandbänke im Mittellauf und ein weitgehend natürliches Delta an der Adria-Küste, so präsentiert sich dieser einzigartige und größtenteils von der Wissenschaft noch unerforschte Fluss.
Mit seinen Nebenflüssen und den über 1.100 Tier- und Pflanzenarten (davon sind viele bedroht) zählt dieses Juwel zu den letzten Wildflüssen in Europa. Sanfter Tourismus ist an der Vjosa und ihren Zuflüssen ein wachsender Wirtschaftszweig. In den letzten Jahren haben sich Aktivitäten wie Rafting, Kanuwandern, Kajakfahren, Schwimmen etc. etabliert. Außerdem bieten Flussterrassen den Dorfbewohner*innen fruchtbares Land für Ackerbau und Viehhaltung.
In der knapp 10 km langen Aoos Schlucht bei Konitsa befindet sich das malerisch gelegene und 1442 gegründete Kloster Stomio. Sehenswert ist ebenfalls die Steinbrücke von Konitsa.
Vikos Schlucht
Eine der tiefsten Schluchten der Welt, gelegen an den Südhängen des Tymfis, geformt vom Fluss Voidomatis, einem Nebenfluss des Aoos, ist die spektakuläre und insgesamt über 20 km lange Vikos Schlucht.
Die Relation zwischen Tiefe (900 m) und Breite (1.100 m) bescherte der Vikos-Schlucht 1997 einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Das Kernstück der Schlucht beginnt beim Dorf Monodendri und endet ca. 10 km weiter in Vikos. Auf unterschiedlichen Routen lässt sich die Schlucht mit ihrem einzigartigen Ökosystem erwandern.
Örtlichkeiten mit Ausblick auf die Schlucht sind Oxya (mit bizarrem Steinwald), Beloi und das Kloster Agia Paraskevi aus dem 15. Jahrhundert.
Eine kleinere Nebenschlucht ist die Vikaki Schlucht. Sie befindet sich in der Nähe von Tsepelovo und Kipoi.
Drachenseen
Darunter versteht man idyllische Bergseen wie den Tymfi Drachensee am Tymfi Massiv (2.050 Meter), den Smolikas Drachensee (2.200 Meter) am gleichnamigen Massiv und die Flenga Drachenseen (1.960 m und 1.940).
Griechenland wäre nicht Griechenland, wenn es nicht zu jedem dieser Seen eine spannende Legende, in die Drachen involviert sind, zu erzählen gäbe.
Bergdörfer
Die 46 charakteristischen Zagoria Bergdörfer liegen gut getarnt in der Bergwelt des Epirus.
Der Name "Zagori" ist slawisch und bedeutet "jenseits der Berge".
Die Häuser und Straßen sind aus Stein erbaut, ebenso wie die vielen Klöster und Kirchen. Mittelpunkt ist der Dorfplatz mit einer meist jahrhundertealten Platane, einem Brunnen, einer Kirche, einer Schule und einer Taverne oder einem Kafenion (Café).
Die einzigartigen Steinbogenbrücken sind wahre architektonische Meisterwerke des traditionellen Brückenbaus und kaum zu übersehen. Mehr als 50 dieser Brücken überspannen griechische Flüsse, von denen manche nicht ganzjährig Wasser führen. Die dreibogige Brücke Plakidas über den Voidomatis Fluss zählt zu den schönsten und die Brücke von Kleidonia zu den bekanntesten.
Drei Dörfer vor den Vorhang
1. Die Besonderheit von Vradeto sind die „Vradeto Steps“. Darunter versteht man eine alte Steintreppe, welche in mehreren Serpentinen in den Berg gehauen wurde. Die über 1.000 Stufen waren bis in die 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts der einzige Verbindungsweg zwischen Kapesovo und Vradeto. Zu einem 3-minütigen Video über die Stufen geht´s hier entlang.
2. Aristi ist ein wunderschönes traditionelles Epirus-Dorf, in dem Funde aus der Altsteinzeit entdeckt wurden. 4 km von Aristi entfernt, mitten im Wald und unweit des Flusses Voidomatis, liegt das im 16. Jahrhundert erbaute Kloster Spileotisas Panagia.
3. Die Dörfer Papigo und Mikro Papigo sind zwei der beliebtesten Dörfer mit touristischer Infrastruktur. Die Steinhäuser drängen sich hier dicht an dem Fuß des Pindos-Massivs. Zwischen den Orten bahnt der Fluss Rogova seinen Weg durch eine felsige Schlucht und formte über Jahrmillionen kleine Steinpools.
Eine genaue Beschreibung weiterer Dörfer zählt das griechische Tourismusamt hier auf.
Am Rande von Zagoria liegt der Ort Metsowo (1.156 Meter, 6.000 Einwohner) mit einer Kirche aus dem 15. Jahrhundert und dem Herrenhaus von Tositsas (Evangelos Averoff-Tositsas war ein griechischer Politiker), welches das Volkskunstmuseum beherbergt.
Folgt man den kopfsteingepflasterten Gassen für ca. 1 km, stößt man auf das Kloster Panagia mit seiner renovierten Wassermühle und das Kloster Agios Nikolaos mit seinen Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert.
Außerdem ist der Ort Ausgangspunkt für das Tal Valia Calda. Es zählt zu den unberührtesten Gegenden in Griechenland und beherbergt innerhalb seiner Grenzen weder Siedlungen noch Infrastruktur.
Last but not least führt rund um Metsowo der 40 km lange Ursa Trail, ein Leading Quality Trail. Wenn nicht gerade die Pandemie einen Strich durch die Rechnung macht, findet jährlich der Ursa Trail Marathon statt. Die Läufer überwinden dabei einen Höhenunterschied von 2.700 Meter.
Tzoumerka
Verlassen Sie Zagoria (Regionalbezirk Ioannina) und reisen in den südlichen Teil des Epirus, erreichen Sie Tzoumerka (Regionalbezirk Arta), eine Bergkette im südlichen Pindosgebirge mit dem Nationalpark Tzoumerka, Perisiteri und der Arachthos Schlucht.
Toben Sie sich mit sportlichen Aktivitäten wie Rafting, Kajak fahren, Radfahren, Wandern u.v.m. aus.
Der 50 Meter hohe Tzoumerka Wasserfall (oder Katarraktis Wasserfall) zählt im Frühling zu den schönsten Wasserfällen des Landes. Die Souda Wasserfälle, nur wenige Kilometer entfernt, sind zwar nur halb so hoch, aber trotzdem ein lohnendes Ziel.
Besuchen Sie eines der 47 Dörfer von Tzoumerka (Tzoumerkohoria) und Sie fühlen sich wie in eine andere Zeit versetzt. Einige dieser Dörfer sind seit der Bronzezeit bewohnt und ähnlich wie in der Zogorohoria durch Steinbrücken miteinander verbunden.
Syrrako Village ist so ein Kleinod, Geburtsort des Dichters Kostas Krystallis.
Die Meteora Klöster im benachbarten Thessalien sind weltberühmt. Umso verblüffter war ich, als ich auf das Kloster Kipina aufmerksam wurde. Dieses Kloster, in einen Felsen hineingebaut, steht den Meteora Klöstern um nichts nach.
Spannendes Projekt - Tzoumakers: Im Dorf Kalentzi, gelegen in der Region Tzoumerka, haben sich 2018 kreative Köpfe mit der Idee „global entwerfen, lokal bauen“ zusammengeschlossen. Entwickelt hat sich das Projekt Tzoumakers aus einem P2P Lab-Research Hub, welches sich mit der der politischen Ökonomie offener Technologien und der Commons beschäftigt. Unter den Tzoumakers versteht man ein Open-Air-Werkstatt, in der eine Gemeinschaft von Menschen Werkzeuge für Klein- und Kleinstbauern entwerfen und herstellen.
Erntemaschinen, Unkrautmaschinen und andere technologische Hilfsmittel sind meist nur für die „Big Player“ in der Landwirtschaft bestimmt. Kleinbäuerliche Betriebe müssen in der Regel mit viel körperlichem Einsatz oder mit veralteten Maschinen arbeiten. Umwelt-Ingenieur Alekos Pantazis zum Projekt: „Bei der gemeinsamen Entwicklung von Tools und dem Teilen dieses Wissens als Open-Source geht es darum, Landwirte in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Tools für die spezifischen Bedürfnisse, die sie haben, herzustellen. Aber es geht auch darum, Gemeinschaft und Zusammenarbeit in ländlichen Gebieten, die sehr isoliert sein können, aufzubauen und zu stärken." Auf diese Weise sind bereits viele Geräte entworfen und gebaut worden. Wollen Sie sich in dieses Thema vertiefen, empfehle ich die Dokumentation Τzoumakers: A mountainous community of open source technologies mit englischen Untertiteln.
Acheron
Der Acheron ist ein geschichtsträchtiger knapp 60 Kilometer langer Fluss, dessen Quellen auf rund 1.600 Metern entspringen.
Laut griechischer Mythologie ist er einer von fünf Flüssen, die den Eingang in den Hades, die Unterwelt, bilden.
Unweit seines Ufers, in der Nähe der antiken Stadt Ephyra thront auf einem Hügel Nekromanteion, ein Totenorakel, so wie Sie es auch in Delphi oder Dodona finden. Der Tempel, der Sitz des Orakels, wurde erst zwischen den 50er und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts ausgegraben.
Mein Tipp:
Der Todesfluss, der aufgrund seiner Kälte Ihre Sinne aktiviert, eignet sich in den Sommermonaten zum Flusswandern (gute Badeschuhe nicht vergessen). Das kristallklare und türkisfarbene Wasser bildet einen faszinierenden Kontrast zu den hohen Platanen am Ufer.
Das Wasser reicht manchmal bis zum Knöchel, dann wieder bis zum Knie und an manchen Stellen muss geschwommen werden.
Eindrücke einer Flusswanderung finden Sie in einem 5-minütigen Video auf YouTube.
Die Mythologie erleben
Kaum etwas anderes hat die Kultur von Europa so geprägt wie die griechische Mythologie. Diese Tatsache hat auch im Epirus viele antike Spuren hinterlassen. Folgenden Stätten sollten Sie einen Besuch abstatten:
1. Das Orakel von Dodona war neben dem Orakel von Delphi eines der der ältesten und bedeutendsten Orakel in der frühantiken griechischen Welt. Das Orakel Nekromanteion habe ich bereits im Artikel davor erwähnt.
2. Die Ruinenstadt Nikopolis liegt auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Ionischen Meer und der Bucht des Ambrakischen Golfes. Über 1.500 km² erstreckt sich einer der größten archäologischen Orte in ganz Griechenland. Nikopolis (griechisch für die Stadt des Sieges), wurde vom römischen Kaiser Octavian gegründet, um an seinen Sieg gegen Marcus Antonius und Kleopatra VII. von Ägypten in der Seeschlacht von Actium (31 v. Chr.) zu erinnern.
3. Die Stadt Arta im südlichen Epirus trumpft neben einer antiken Mauer, einer legendären Brücke, byzantinischen Kirchen und einer mittelalterlichen Burg auch mit dem kleinsten Theater (erbaut im 4. Jahrhundert vor Christi) in Griechenland auf.
„Die Kulturroute der antiken Theater von Epirus“ ist ein ehrgeiziges Projekt, entworfen und umgesetzt von der Region Epirus. Ziel ist es, die antiken Theater von Dodona, Gitana, Amvrakia, Kassope, sowie das Römische Theater von Nikopolis zu verbinden und zu fördern. Versetzen Sie sich auf 344 km Länge in eine 2.500 Jahre zurückliegende Zeit, in der diese Theater eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Die Buchten erleben
Kleine Buchten, lange Strände aus Sand oder Kies, felsige Ufer, von einsam bis belebt wechseln sich an der über 100 km langen Küste von Igoumenitsa bis Preveza ab. Der nördliche Teil der Küste befindet sich im Regionalbezirk Thesprotia, der südliche im Regionalbezirk Preveza.
Drei idyllische Küstenorte stellen sich vor:
1. Syvota ist ein malerisches Fischerdorf, gegenüber von Korfu, mit rund 2.600 Einwohnern. Eingebettet in eine grüne Vegetation von Olivenhainen und Feigenbäumen besticht der Ort mit gemütlichen Tavernen und Fischrestaurants. Rund um Syvota finden Sie geschützte Buchten mit schattenspendenden Bäumen sowie Sand- und Kiesstrände. Vorgelagerte Inseln laden zum Entdecken ein.
2. Parga ist eine quirlige Kleinstadt südlich von Syvota mit rund 4.000 Einwohnern. Entlang der Uferpromenade locken Cafés und Lokale, gegenüber das das kleine Eiland Panagia mit einer Kapelle. Oberhalb der gepflasterten und verwinkelten Steinstraßen mit ihren bunten Häusern thront eine venezianische Festung mit wunderschönen Ausblicken auf die Hafenbucht auf der einen Seite und den kilometerlangen Strand von Valtos auf der anderen Seite. Ebenfalls eine schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft hat man vom byzantinischen Kloster Panagia Vlaherna, gelegen im Wald, am Zipfel der über 3 km langen Valtos Bucht. Einige Kilometer nördlich von Pagro erstreckt sich der Sarakiniko Beach, einige Kilometer südlich der berühmte Lichnos Beach mit zwei kleinen Meereshöhlen. Parga ist außerdem Ausgangsort für einen Ausflug zu den Inseln Antipaxos und Paxos.
3. Preveza
Dort, wo der Ambrakische Golf auf das offene Meer trifft und die Nachbarregion Ätolien-Akarnanien zum Greifen nahe ist, befindet sich die Hafenstadt Preveza. Rund 19.000 Menschen nennen die südlichste Stadt des Epirus ihr zu Hause.
Die Stadt lockt neben vielen Tavernen und Cafés mit einer sehenswerten Altstadt, historischen Denkmälern, Kirchen und einem Hafen.
Nördlich der Stadt bis Parga reihen sich kleinere und größere Buchten mit unterschiedlichsten Stränden aneinander. Finden Sie hier eine kleine Auflistung.
Kulinarische Tipps
Aus dem Blütennektar der Waldbäume und Wildblüten entstehen in der Imkerei Beehouse im Zagoria Dorf Tsepelovo köstlicher Honig und Honigprodukte.
In Tsepelovo wurde auch ein Teil des Hollywood Filmes „Beckett“ (2021), welcher auf dem Roman „Born to Be Murdered“ basiert, gedreht. Der Protagonist John David Washington deckte sich während der Dreharbeiten ebenfalls mit Honig aus dem Beehouse ein.
Auf Trüffeljagd geht es in die umliegenden Wälder und Berge der Zagoria mit Katerina, Christos und ihren Trüffelhunden. Im Anschluss wird der Fund köstlich zubereitet und verspeist. Ich wollte es genauer wissen und habe nachgefragt, wie der drei- bis vierstündige Ablauf organisiert ist.
Die „Jagd“ nach den Bodenschätzen dauert ca. 1 bis 2 Stunden. Im hauseigenen Garten gibt es im Anschluss die Möglichkeit, im Fluss zu baden, einfach die Seele baumeln zu lassen oder einen Blick auf die Shiitake-Pilzzucht von den Gastgebern zu werfen. Währenddessen wird ein Drei-Gänge Menü, u.a. mit den gesammelten Pilzen zubereitet, dessen Abschluss ein Trüffel-Joghurt ist. Mahlzeit!
Meine Unterkunfts- und Reisetipps sowie ein Veranstaltungstipp
Der TourCert zertifizierte Reiseveranstalter Rhomberg Reisen hat Pauschalreisen nach Epirus in seinem Programm.
Der Veranstalter Renatour hat ein kleines und familiär geführtes Hotel mit 47 Zimmern in der weitläufigen Bucht bei Perdika, 40 km südlich von Igoumenitsa im Programm.
Planen Sie einen Aktivurlaub per Kajak, per Mountainbike oder einfach zum Wandern, ist die griechische Agentur Into the Wild Activities ein Ansprechpartner.
Mikro Papigo 1700 Hotel und Spa
Das Hotel Mikro Papigo, aufgeteilt auf sieben Gebäude mit knapp 20 Zimmern, liegt im gleichnamigen Zagori Dorf und wurde auf den Ruinen des ersten Gasthauses, welches schon 1700 gebaut wurde, errichtet. Es versteht sich als Oase der Ruhe und als ein Ort des guten Geschmacks.
Sie genießen im Restaurant 1700 (Slow-Food Mitglied) mit Blick auf die Vikos Schlucht ein Menü mit ausgewählten Bio-Produkten vom lokalen Markt, Fleisch von lokalen Produzenten, Eier vom Nachbarn und Milchprodukte von Familien aus Papigo. Im Spa verwöhnt Sie das Team mit Bio-Pflegeprodukten.
Von den Boutique Hotels Awards wurde das Hotel 2021 zu “Europe´s best sustainable Hotel” gekürt.
Theasis Igloo Agrotourismus Häuser
Eine originelle Unterkunft sind die vier Theasis Igloo Agrotourismus Häuser unterhalb der Tzoumerka Gebirgskette, zwischen Arta und Ioannina.
Ein Igloo passend für max. 3 Personen oder eines für max. 5 Personen, jeweils mit Kochnische stehen zur Auswahl.
Weit weg von jeder Lichtverschmutzung haben Sie in der Unterkunft die Möglichkeit, den Nachthimmel mit einem 10-Zoll-Teleskop zu entdecken.
Mein Veranstaltungstipp – Das Vovousa Festival:
Von 15. Juli bis 6. August 2022 findet zum 8. Mal das Vovousa Festival im gleichnamigen Bergdorf statt. Die angebotenen Musikveranstaltungen, Theateraufführungen, zeitgenössischen Tänze, Wanderausflüge und Kräutermedizin-Workshops stehen in Zusammenhang mit Umweltthemen. Griechische Sprachkenntnisse sind eine Voraussetzung.
Anreise & Tourismusamt
Von Venedig gibt es Fähren (wie zum Beispiel Minoan oder Annek Lines) nach Igoumenitsa. Die Überfahrt dauert rund 25 Stunden. Alternativ gibt es den Nachtzug von Wien nach Split (Autotransport möglich). Ab Split liegen rund 800 km vor Ihnen.
Wollen Sie nicht so lange auf der Fähre oder im Auto sein, bietet sich eine weitere Fähre von Bari aus an. Die Stadt ist bequem mit dem Zug ab Wien mit einmal Umsteigen in Rom erreichbar. Von Bari sind es 9:30 Stunden bis Igoumentisa.
Der Interrail Greek Island Pass ist wählbar für vier oder sechs Tage und ist nach der ersten Fahrt einen Monat lang gültig.
Beim Viertages Pass nutzen Sie Fährenstrecken innerhalb Griechenlands. Der Sechstages Pass beinhaltet zusätzlich internationale Strecken von Italien (Venedig, Ancona, Bari) nach Griechenland (Patras oder Igoumenitsa) und wieder zurück.
Tourismusamt:
und
Filmtipp: Eleni
Der 1985 veröffentlichte Film Eleni ist eine Literaturverfilmung des gleichnamigen autobiografischen Buches von Nicholas Gage.
Gage, nicht zu verwechseln mit dem Schauspieler Nicolas Cage, ist ein griechisch-amerikanischer Buchautor und Enthüllungsjournalist. Geboren 1939 in einem kleinen Bergdorf im Epirus, floh er mit seinen Geschwistern 1949 zu seinem Vater in die U.S.A. Seine Mutter organisierte die Flucht und wurde von den Partisanen für diese Tat hingerichtet.
Der Film ist auf YouTube kostenlos zu streamen und inspirierte angeblich Ronald Reagan zu seinen Gipfeltreffen zur Beendigung des amerikanisch-sowjetischen Wettrüstens.
Das gleichnamige Buch wurde in 32 Sprachen übersetzt.
Ein Auszug aus einem dunklen Kapitel der griechischen Geschichte:
Gegen Ende des griechischen Bürgerkrieges (1946 und 1949) wurden auf Befehl der kommunistischen Partei etwa 28.000 Kinder aus Dörfern im Landesinneren „entführt“ und in sozialistische Länder wie die damalige DDR, Ungarn usw. gebracht.
Die „Markos Kinder“ (benannt nach dem gleichnamigen Offizier) würden dort gut versorgt und wären weit weg von den Gewalttaten des Krieges, so lautete die damalige Begründung. Eines von diesen Kindern war Panagiotis Gekas. Er verarbeitete in dem Buch „Der Kirschbaum auf dem Berge“ seine persönlichen Erlebnisse einer zerrissenen Kindheit, auf die ein Leben im Spannungsfeld der damaligen BRD und DDR folgte.
Warum wandern mehr ist, als sich nur fortzubewegen
Wandern kommt aus dem Althochdeutschen „wantōn“ und bedeutet das Hin- und Hergehen.
Wandern aus Lust und Laune ist eine gesellschaftlich relativ neue Erscheinung.
Die Wanderlust beginnt in der Romantik (ca. 1795–1848) als Antwort auf die Industrialisierung und die Urbanisierung der Lebenswelten.
Das gemeine Fußvolk wanderte einst nicht aus freien Stücken. Die Fortbewegung per Pferd, Sänfte und später per Kutsche blieb der Oberschicht vorbehalten. Arm oder reich zu sein wurde über den Einsatz der Beine definiert.
Landschaften haben einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung, unser Empfinden, auf unser Denken und unsere Gefühle.
Philosophen und Schriftsteller zog es immer wieder in die Berge und auch die griechischen Götter sind in der Gipfelwelt zu Hause. Ein sehr bekanntes Zitat von Goethe ist: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“ oder vom britischen Schriftsteller Bruce Chatwin: „Der Vorgang des Wanderns trägt zu einem Gefühl psychischen und geistigen Wohlbefindens bei.“
Das zuletzt genannte Zitat zeigt auf, dass Wandern eine Reihe von Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Unterscheiden wir zwischen körperlichen und psychischen Effekten.
Positive Eigenschaften des Wanderns auf unseren Körper
Einige körperliche Effekte sind lt. Univ.- Prof. Dr. med. Haller, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, dass wir beim Wandern eine Verbesserung des Zucker- und Fettstoffwechsels haben, sodass es zu einer vermehrten Gefäßbildung kommt und einer verstärkten Bildung von roten Blutkörperchen, zur besseren Sauerstoffaufnahme. Weiters ist Wandern ein gutes Training der Skelettmuskulatur, es führt zu einer Stärkung des Immunsystems und zu einer besseren Fitness und Leistungssteigerung.
Wandern ist Balsam für die Seele, wir trainieren unsere Achtsamkeit, unsere Aufmerksamkeit und es ist ein Emotionstraining. Licht, Sonne und die kristallklare Bergluft wirken antidepressiv auf uns, wir werden gelassener. Durch das Gehen finden wir unseren eigenen inneren Rhythmus früher oder später wieder. Wir bestimmen die Dosis selbst und gelangen rasch zu Erfolgserlebnissen. Nach circa 20 Minuten, so Prof. Haller, kommt es beim Bergwandern zu einem Endorphinanstieg, dem körpereigenen Glückshormon.
Wir setzen einen Fuß nach dem anderen auf den Boden, stundenlang, lassen die Umgebung auf uns wirken. Durch meditatives Gehen bekommen wir den Kopf vollkommen frei von negativen Gedanken, Ängsten und Sorgen. Das Wandern verbinden wir mit Befreiung, damit wir den Alltag loslassen können. Wir gewinnen Abstand und entdecken im Gegenzug neue Perspektiven und Dimensionen. Es ist eine vorzügliche Form, um Aggressionen abzubauen.
Wir sind nicht, so wie im Alltag im Multitasking, sondern konzentrieren uns auf den Weg und uns selbst, damit wir nicht stolpern oder uns verletzen. In der Natur sind wir keiner permanenten Reizüberflutung ausgesetzt. Werbereklame, hupende Autos oder eine Musik-Berieselung suchen wir vergebens. Beim Wandern entdecken wir die Langsamkeit wieder. Es ist unser persönliches Landschaftskino, in dem wir Regisseur sein dürfen und über den Ablauf entscheiden.
Wie wandern unsere Fantasie anregt
Durch Wolkengebilde, jagende Nebel, Stein- und Bergformationen wird unsere Fantasie angeregt. Bizarr wachsende Bäume, einzelne umgefallene Baumriesen, eine Farn- und Mooslandschaft oder Blumenwiesen wecken in uns die kreative Seite.
Am Ziel fühlen wir uns rundum zufrieden und glücklich. Wir sehen das Ergebnis unserer Anstrengung und der Mühen, die wir in Kauf genommen haben. Unser Selbstwertgefühl wird gesteigert, wir haben ein Erfolgserlebnis. Durch die innerlich befriedigende Wirkung des Wanderns schaffen wir eine tiefe Bindung zwischen uns und der Natur. Wir lernen diese dadurch mehr zu schätzen und mit ihr sorgsam umzugehen.
Am Abend, wenn wir erfüllt von Dankbarkeit und Lebensfreude zurückkommen, schlafen wir nach diesem unsere Sinne aktivierenden Tag an der frischen Luft gut ein.
Tipps damit eine Wanderung keine böse Überraschung wird!
Wandern muss nicht, so wie andere Sportarten, erst aufwendig erlernt werden. Jeder von uns kann auf der Stelle ohne aufwendige Ausrüstung loswandern. Die Natur fragt nicht nach einer Kleideretikette. Habe ich das passende Hemd an? Ist mein T-Shirt zur Hose stimmig?
Dennoch ist es wichtig, gut vorbereitet zu einer Wanderung aufzubrechen!
- Starten Sie langsam, um Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen.
- Bei starken Steigungen machen Sie lieber viele kleine und langsame Schritte als wenige große. Wanderstöcke haben den Vorteil, dass Sie beim Bergab gehen Ihre Knie schonen. Vorsicht! Bei ständigem Gebrauch der Stöcke leidet Ihr Gleichgewichtssinn und Ihre Koordination. Setzen Sie Wanderstöcke deshalb nur gezielt ein.
- Gehen Sie neue Wanderschuhe unbedingt ein und benutzen Sie gute Wandersocken.
- Um Vitamin D der Sonne optimal im Körper aufnehmen zu können, cremen Sie sich, je nach Hauttyp, erst nach rund 10 bis 20 Minuten ein.
- Vergessen Sie nicht zu trinken. Je nach Temperatur und Höhenlage braucht der Körper zwei bis sechs Liter Flüssigkeit am Tag.
Tipps zum Wandern für Familien mit Kindern
Wandern ist für Kinder oft mit Langeweile verbunden. Ein Gegensatz, da sich Kinder viel und gerne bewegen. Sie sind neugierig und wissbegierig und lieben es, ihr Umfeld und die Natur in ihrem Tempo zu erkunden. Je nach Alter und Ausdauer der Kinder nehmen Sie sich Zeit, stecken Sie sich am Anfang keine „Unbedingt-Ziele“. Wenn Wandern zum Abenteuer wird, macht es Kindern großen Spaß. Ein Baumstamm zum Balancieren, ein Bach zum Spielen, Naturmaterialien wie Zapfen, Stecken, Moos, Steine eignen sich gut für eine kreative Pause.
Horchen, welche Geräusche im Wald zu hören sind, den Boden barfuß zu erkunden oder blind über Moos zu gehen sind nur einige Anregungen. Vielleicht entdecken Sie eine Spinne, die gerade ihr Netz spinnt, oder eine Ameisenstraße? Wo krabbelt dieser oder jener Käfer hin? Ein Blick durchs Fernglas ist auch immer spannend. Erfinden Sie Ihre persönliche Geschichte oder singen Sie ein Lied beim Gehen.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Der Weg ist bei kleineren Kindern das Ziel und weniger ist oft mehr. Kinder sind schneller erschöpft, aber erholen sich zum Glück auch schneller als Erwachsene.
Verhalten bei Gewitter
Das Wetter in den Bergen ändert sich oft schlagartig. Falls Sie es nicht mehr schaffen, rechtzeitig abzusteigen, verlassen Sie bitte so schnell wie möglich ausgesetzte Geländepunkte (z.B. Gipfel). Halten Sie einen großen Abstand zu Drahtseilen, senkrechten Wänden oder einzelnen Bäumen. Meiden Sie Wasser, entfernen Sie metallische Gegenstände vom Körper und gehen Sie in die sogenannte Kauerstellung. Dabei sind Ihre Füße geschlossen und dicht aneinandergepresst. Halten Sie außerdem von anderen Personen Abstand. Höhlen bieten keinen sicheren Schutz, da sie Wasser führen können.
Notrufnummern:
Rettung Österreich 144
Alpinnotruf 140
Euronotruf 112
Es gibt sogenannte Erste Hilfe Sets im Handel zu kaufen. Diese bestehen meist aus: Blasenpflaster, Pflaster, Alu-Rettungsdecke, Dreieckstuch, Elastische Binde, Verbandspäckchen, Mullbinden, Wundauflagen, Wunddesinfektion, Leukoplast, Wundsalbe.
Für einen respektvollen Umgang mit der Natur
Die Bäuerinnen und Bauern leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Kultur- und Almlandschaft. Wir bitten Sie, sich als Besucher respektvoll an diese wunderschöne Landschaft anzupassen. Mit der Einhaltung folgender Regeln verhalten Sie sich auf Almen und Weiden richtig.
1) Kontakt zu Weidevieh vermeiden. Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
2) Ruhig verhalten und das Weidevieh nicht erschrecken!
3) Mutterkühe beschützen ihre Kälber. Begegnung von Mutterkühen mit Hunden vermeiden!