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Das Raurisertal – Ein Juwel der Hohen Tauern

Das 30 Kilometer lange Tal liegt zwischen zwei Tourismus-Hotspots: Dem Gasteinertal einerseits und der Großglockner Hochalpenstraße andererseits.

In Rauris ist es aber gemütlich, denn die flächenmäßig größte Gemeinde im Salzburgerland hat knapp über 3.000 Einwohner*innen. Anders als im Gasteinertal ist die Anzahl der Gästebetten mit rund 4.000 überschaubar. Auch der Skizirkus hat das Tal mit 32,5 Pistenkilometern nur gestreift, obwohl die Hochalmbahn Wanderer im Sommer und Ski- und Snowboardfahrer*innen im Winter auf 2.175 Meter bringt.

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Geografisch erstreckt sich das Tal von Taxenbach (Tipp: Kitzlochklamm) über Rauris bis hin zum bekannten Talschluss Kolm Saigurn am Fuße des Hohen Sonnblicks. Seit 1886 thront hier auf 3.106 Metern Europas höchste dauerhafte Wetterwarte.

 

Das Sonnblick Observatorium ist im Winter ein beliebtes Ziel für Skitourengeher*innen, im Sommer lockt es Bergsteiger*innen an. Scheut man die Mühen des Aufstiegs, gibt es online eine "360° Virtual Tour".

Bei der Kitzlochklamm

Was zum Geier fliegt da?

Als Gemeinde des Nationalpark Hohe Tauern wurde in den 80er-Jahren das Rauriser Krumltal ausgewählt, um die damals ausgestorbenen Bartgeier wieder anzusiedeln. Heute erfährt man in dem Seitental auf dem Lehrpfad „König der Lüfte“ oder einer geführten Exkursion mehr über Bartgeier, Gänsegeier und Steinadler und sichtet diese auch mit etwas Glück.

 

Ein Blick in die Vergangenheit: Goldgräber und Säumer

Im Seidlwinkltal, einem weiteren Seitental, transportierten einst Säumer mühevoll Salz, Gold und sonstige Waren über die Tauern. Viele machten Rast im 500 Jahre alten Rauriser Tauernhaus.

Heute erreicht man die historische Hütte auf einer knapp zweistündigen Wanderung vom Parkplatz Fleckweide aus (Anfahrt im Sommer mit dem Tälerbus möglich).

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Copyright: Lukas Pilz (TVB Rauris)

Neben den Säumern kamen auch Goldgräber*innen. Das Tal war jahrhundertelang das Zentrum des Goldbergbaus in Österreich mit der Hochblütezeit im 15. und 16. Jahrhundert.

An zwei Plätzen kann man sich heute noch vom Goldfieber packen lassen und sein Glück versuchen.

 

 

Mein Tipp: Schneeschuhtrail Kolm Saigurn

An einem kalten Wintertag Anfang Dezember fuhr ich bis zum Alpengasthof Bodenhaus (1.280 m), schnallte mir meine ausgeborgten Schneeschuhe um, und stapfte los. Es ging auf dem gut markierten Schneeschuhtrail durch eine verschneite Winterlandschaft über den „Rauriser Urwald“ hinauf zum Talschluss Kolm Saigurn.

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Die Tour empfand ich als körperlich anstrengend, da ich das Glück oder Pech hatte (wie man es nimmt), mir erst eine eigene Spur ziehen zu müssen. Gefühlt machte ich zehn Schritte im Tiefschnee vorwärts, bevor mich mein Körper schwer atmend zu einer Pause zwang.

Dieses Szenario wiederholte sich bis zum Waldeingang, wo ich erleichtert eine gezogene Skispur vorfand. Jetzt ging es stetig, aber aufgrund der vorhandenen Spur weniger anstrengend, durch einen Wald mit Sturzfichten und Zirben hinauf auf 1.600 Metern Höhe.

Dabei lichtete sich der Wald mehrmals und gab immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Hohen Sonnblick und die märchenhaft verschneite Gipfelwelt der Tauern frei.

Diese Aussicht gepaart mit einer Totenstille – so lange kein Lüftchen wehte – machten die Mühen des Aufstieges wett.

 

Ich liebe es, beim Wandern meine Grenzen auszutesten und die Freiheit hautnah zu erleben.

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Hinunter ging es dann nach ca. drei Stunden Aufstieg bequem über die Forststraße zurück zum Ausgangspunkt.

 

Bei dieser Wanderung habe ich wieder gelernt, wie wichtig das „Zwiebelprinzip“ beim Wandern ist. Auch bei Minusgraden komme ich bergauf mit Merinoweste, Mütze und Gamaschen aus. Die Skihose, eine winddichte und eine warme Jacke sowie meine Handschuhe packe ich beim Bergabgehen oder längeren Pausen aus. 

 

Im Sommer ist der „Rauriser Urwald“ ein Wanderparadies mit über 80 dunklen Moortümpeln. Wer bei der Naturfreundehütte Kolm Saigurn verweilt, kann an einem 15 Meter langen und 1 bis 2 Meter hohen „Klimazaun“ die Entwicklung der Temperatur am Hohen Sonnblick in den letzten 136 Jahre studieren.

 

 

Lokal genießen

Im Raurisertal bieten rund 15 Bauernhöfe Ab-Hof-Verkauf von Marmeladen, Schnäpsen, Käse, Speck, Milchprodukten und vielem mehr an. Von Juli bis Anfang September findet man auf den Rauriser Schmankerlmärkten ebenfalls Produkte aus der heimischen Landwirtschaft inklusive Basteleien, Filz- und Wollprodukte, Lammfelle, Schmuck, Dekorationsmaterial, sowie Kaffee und Kuchen.

 

Hervorzuheben sind die Brotback-Kurse von Roswitha Huber auf der Kalchkendlalm, der Schule am Berg. Bei einem Eintages- oder Wochenendkurs erfährt man u.a., wie man sein eigenes Butterbrot mit Sauerteig macht.

Mitzunehmen sind gute Laune, Interesse und ein Korb, um das selbstgebackene Brot im Anschluss mit nach Hause zu nehmen.

 

 

Umweltfreundliche Anreise und Mobilität vor Ort

Taxenbach, Ihr Tor in das Raurisertal, ist ab Wien mit 1x Umsteigen in Salzburg erreichbar. Von dort gibt es die Buslinie 640 sowie einen Gästeshuttle der in das Tal fährt. E-Tankstellen sind hier aufgelistet. In den Sommermonaten verkehrt zusätzlich zur Buslinie ein Tälerbus im Tal. 

Tourismusverband

www.raurisertal.at

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