Anna Kodek
Sommer-Inspirationen 2023
Europäische Gewässer von A bis Z entdecken, Buchtipp: Wild Swimming, Quiz, Unterwegs mit dem Elektro-Camper, Eine bewegende Reise: Zu Fuß vom Neusiedlersee zum Bodensee, Die Stadt der Königinnen - Veszprém, Auflösung Quiz
Europäische Gewässer und ihr Umfeld von A bis Z entdecken
Der Sommer ist Badezeit! Planschen, schwimmen, segeln, SUP fahren, sich sonnen oder unter einem Baum ein Buch lesen, Musik hören, spielen, picknicken oder einfach die Seele baumeln lassen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen und die Wahrnehmung, was man unter einem gelungenen Tag am See versteht, ist glücklicherweise je nach Persönlichkeit so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Von A wie Achensee bis Z wie Zelenci See ist garantiert auch ein Gewässer für Sie dabei, welches Ihre Neugierde weckt oder bei dem Ihnen eine heitere Urlaubsgeschichte einfällt.
Hier geht´s zu den einzelnen Gewässern.
Buchtipp: Wild Swimming
Bei großer Hitze gibt es nichts Schöneres, als in das kühle Nass eines Sees, eines Wasserfalles oder eines Flusses einzutauchen und die Abkühlung auf der Haut zu spüren.
Von der Serie „Wild Swimming“ wurden mehrere Bände mit den schönsten Wildbadeplätzen in den Alpen, Deutschland, Italien, Frankreich, Griechenland, Spanien, Kroatien und Slowenien herausgegeben.
Die Bücher beschreiben kurz und knapp nach Regionen gelistet natürliche Badestellen, die mit vielen Fotos Lust machen ins Wasser zu springen.
Nach diesem System ist auch das Buch Wildbadeplätze in Wien/Niederösterreich, Burgenland/Steiermark erschienen.
Beim Wildbaden ist besonders auf einen achtsamen Umgang mit der Natur zu achten.
Es sollten am Ufer keine Spuren von Müll und im Wasser keine von Sonnenschutzcreme hinterlassen werden. Brut- und Laichgebiete sind tabu, genauso wie durch Schilfgürtel zu waten.
Quiz: In welcher Stadt findet jährlich ein Rheinschwimmen statt?
A) Koblenz
B) Straßburg
C) Basel
Unterwegs mit dem Elektro-Camper
Das ambitionierte Team der Plattform Schau aufs Land, die Stellplätze auf Bauernhöfen seit 2019 erfolgreich vermittelt, zeigt mit dem neuesten Herzensprojekt auf, wie Menschen in Zukunft klimafreundlicher reisen und gleichzeitig bestehende Ressourcen nutzen können.
Die Grundidee ist simpel: Man nehme einen alten Campingbus (in diesem Fall die Luise), restauriere ihn und statte ihn mit einem Elektroantrieb aus.
Die Umsetzung komplizierter: Finanzierungsengpässe, Lieferschwierigkeiten und sonstige Verzögerungen haben dafür gesorgt, dass einiges an Zeit vergangen ist, bis Luise zur E-Luise geworden ist.
Karin, Christian und Leonard haben allen Widerständen getrotzt und sind jetzt stolz darauf, die E-Luise ab August 2023 an Reisende vermieten zu können.
Die Reichweite beträgt bis zu 300 km, der Camper ist an jeder Steckdose aufladbar und hat am Dach ein kleines Solarkraftwerk eingebaut.

Kurz erklärt: Schau aufs Land
Mit dem Erwerb einer jährlichen Mitgliedschaft steht Ihnen ein kostenfreier Stellplatz bei nachhaltig wirtschaftenden Bauernhöfen, Weingütern etc. in Österreich und Slowenien zur Verfügung. Im Gegenzug erhält der Betrieb die Möglichkeit, seine Produkte vorzustellen und zu verkaufen.
Plattformen, die lokale Produzent*innen mit Campern in Europa vernetzen
Quer durch Europa gibt es Plattformen, die nach dem gleichen Prinzip wie Schau aufs Land funktionieren. Nachfolgend eine kleine Auflistung:
Italien – Agricamper Italia
Spanien – Espana Discovery
Frankreich – France Passion
Schweiz – Swissterroir
Deutschland – Landvergnügen
Österreich – Bauernleben
Norwegen – Nortrip
Schweden – Swedestops
Eine bewegende Reise: Zu Fuß vom Neusiedlersee bis zum Bodensee
Wenn ich den See seh´, brauch´ ich kein Meer mehr! Unter diesem Titel lud Lara Müller im Mai zu einem Online-Vortrag ein. Eine Mischung aus Neugierde und Bewunderung ergriff mich, gleichzeitig war ich fasziniert, wie lebendig sie während des Vortrags das Erlebte schilderte.
Es freut mich sehr, dass sich Lara die Zeit genommen hat, ihre Reise und ihre Gefühle in einem Gastartikel nochmals Revue passieren zu lassen. Vielen Dank!
Griaß eich, Servus und Hallo!
Mein Name ist Lara und wer mich kennt weiß, dass ich wahnsinnig gerne zu Fuß unterwegs bin. Im Sommer 2022 habe ich Österreich vom Neusiedlersee zum Bodensee durchquert.

Ich habe nicht die direkteste Route gewählt, habe mich nicht an nur einen offiziellen Wanderweg gehalten. Mir ist es auch nicht besonders wichtig wie schnell ich eine Strecke hinter mich bringen kann, Rekorde stelle ich keine auf.
Umso wichtiger ist es mir die Natur um mich herum neu zu entdecken
und dabei mich selbst neu zu entdecken.
Deshalb bin ich auf meinen langen Touren am liebsten allein unterwegs. Naja, fast allein. Meine Begleiterin Frieda hat eine tragende Rolle inne, sie ist unentbehrlich. Frieda ist mein Rucksack, der all mein Hab und Gut brav in sich befördert. Trotzdem bin ich im Grunde genommen solo unterwegs, was für die Eine entspannende und heilende Effekte hat, für den Anderen abschreckend und gefährlich wirken könnte.
Ich bin auf meiner Tour durch sieben unserer neun Bundesländer gewandert und jedes hatte eigene Herausforderungen und Erlebnisse für mich parat. Gestartet bin ich am 20.Juli 2022 in Rust am Neusiedlersee. Obwohl ich im Burgenland nur 1,5 Tage unterwegs war, ist es mir dank einem Umstand besonders im Gedächtnis geblieben: die Hitze. Was eine anstrengende Phase meiner Tour war, hat sich allerdings zu einer der Dankbarsten Teile entwickelt.
Mehrere Menschen haben mich in ihr Heim eingeladen
und haben meine Tour schon zu Beginn positiv gestimmt.

Niederösterreich hielt einen Wetterumschwung für mich bereit, welcher sich wiederum als Hürde herausstellte. Nach falschen Equipment Entscheidungen und starkem Regen wurde ich mehrmals pitschnass.
Nachdem ich meine Regenhose mit Klebeband ausgekleidet habe, ging es trocken weiter. Das war sicher nicht die eleganteste Lösung für das Dichtheitsproblem, aber es hat seinen Job erfüllt.
In solchen Situationen wird man sich bewusst, dass eine solche Tour ein pausenloses Problemlösen sein kann. Davon darf man sich allerdings nicht entmutigen lassen.
Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Sich diesem Fakt bewusst zu sein kann die Perspektive auf viele Hindernisse im Leben verändern. Diese Ansicht trägt mich auch heute noch durch den Alltag. In der Steiermark, besonders in den Schladminger Tauern war ich durch die Menschenmassen nicht mehr allein unterwegs.
Oft durfte ich nette, aufgeregte und auch manchmal verständnislose Gespräche führen. Bei solchen Gesprächen wurden mir meistens eine oder mehrere der folgenden Fragen gestellt: Was isst du? Wo schläfst du? Hast du da keine Angst (so ganz allein als Frau)?
Besonders diese letzte Frage hat mich regelmäßig aus der Fassung gebracht. Ich habe versucht zu erklären, dass im Wald kein Angreifer auf mich wartet, dass ich am Berg die gleichen menschlichen Ängste habe, wie ein Mann und dass die unangenehmsten Situationen in der Zivilisation stattgefunden haben.
Entscheidend ist im Endeffekt, dass man Wege findet
mit der eignen Angst umzugehen, um trotzdem weiterzugehen.


Auch wenn ich Salzburg nur einen kurzen Besuch abgestattet habe, wird mir dieses Wegstück noch lange in Erinnerung bleiben.
Ich habe auf meiner Tour nicht nur in Hütten übernachtet, sondern auch hin und wieder biwakiert. Und so ergab es sich, dass ich spät nachts auch tierischen Besuch bekam. Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich ein Plätschern hörte, das vorher noch nicht da war. Im Halbschlaf schaltete ich meine Stirnlampe ein und sah wenige Meter neben mir einen Steinbock, der seine Morgentoilette verrichtete. Er ließ sich nicht stören, beendete sein Geschäft und trottete weiter.


Nachdem ich mich in der Ankogelgruppe durch starke Unwetter gekämpft hatte, stand mir der höchste Gipfel meiner Tour bevor: der Großglockner.
Ein guter Freund und ich haben uns den Gipfel vorgenommen und einen wunderschönen Tag verbracht. Nachdem wir ungeplant eine dritte Person in unsere Seilschaft aufgenommen hatten, kamen wir ohne Probleme am Gipfel an. Ich war überglücklich.
Die Hälfte meiner Tour war geschafft, ich konnte nach Osten in die Vergangenheit
und nach Westen in die Zukunft blicken.
Natürlich waren wir nicht die einzigen, die bei so guten Bedingungen auf den höchsten Gipfel Österreichs steigen wollten. Als wir Pause am Gipfel machten, bildete sich auf dem kleinen Gipfel eine kleine Schlange, um Fotos mit dem Gipfelkreuz zu machen. So kam neben mir, die gerade voller Freude einen Müsliriegel mampfte, ein Mann zu stehen der mich skeptisch beäugte. Bevor ich mit vollem Mund irgendetwas sagen konnte, meinte er: „Ja stimmt eigentlich, freuen kann man sich auch.“ Puh. Ich dachte nur: „Was denn sonst?“, es kam allerdings kein Ton aus mir raus.
Seine Ansicht riss mich in dieser Sekunde aus meinem überglücklichen Traumland zurück in die Realität.
Einmal aufs Neue habe ich begonnen zu hinterfragen, ob die Art und Weise wie ich das Bergsteigen betreibe (für mich) richtig ist.
Und ja, ich denke, dass Dankbarkeit ein gesünderer, zufriedenerer und glücklicherer Zugang ist, als Gipfel zu besteigen um sie von einer persönlichen oder gesellschaftlichen Liste „abzuhaken“.
Im weiteren Verlauf meiner Tour hatte ich noch viel Zeit über die Situation am Großglockner nachzudenken.
In Tirol wurde es mit jedem Tag herbstlicher und damit deutlich stiller. Weniger Menschen, weniger Tiere, mehr Stille. Stille, die man im Alltag nie finden kann. Stille, für die sogar der eigene Atem zu laut ist.
Die Stille kann ein aufschlussreicher Begleiter sein. Sie kann einem, wenn man sie lässt, den Spiegel vorhalten, sodass man mit einem authentischeren, ehrlicheren Selbstbild weiter durchs Leben gehen kann. Einsamkeit ist auf solchen Touren für mich nie ein Problem. Einsam werde ich, wenn ich im Strom des Alltags und der Hektik der Stadt untergehe.
Zur Stille gesellte sich Mitte September dann auch noch der erste starke Schneefall.
Nachdem ich einen Tag durch knie- bis hüfthohen Schnee gestapft war, musste ich entscheiden meinen geplanten Tourenverlauf in Vorarlberg durch das Lech-Quellgebiet zu verwerfen und stattdessen im Tal weiterzuwandern. Je näher ich dem Bodensee kam, desto größer wuchsen die Emotionen.
Einerseits war ich stolz diese Tour geschafft zu haben, andererseits fürchtete ich mich auch etwas vor dem Wiedereinstieg in den Alltag.
Als ich dann in Bregenz ankam war ich von diesem letzten Wandertag so erledigt, dass ich nicht besonders viel darüber nachdenken konnte. Am nächsten Tag hat es mich dann voll erwischt. Der Körper ist noch im Geh-Modus, man muss ihn versuchen zu bändigen. Durch die Stadt bummeln war ungewohnt anstrengend, die Beine wissen nicht mehr, wie es ist ohne Ziel zu gehen.
Die Heimkehr war gewöhnungsbedürftig. Man muss sich genug Zeit geben wieder im Alltag anzukommen. 1100 km, 64000 Höhenmeter und viel Dankbarkeit später kann ich sagen: Das Paradies liegt vor unserer Haustüre.
Das Abenteuer ist nicht weit entfernt. Jeder Tag in der Natur ist ein gewonnener Tag. Ich hoffe ich kann mit diesem Beitrag genug Inspiration bieten, dass die Eine oder Andere mehr Zeit in der Natur verbringt.
Ich wünsche euch ganz viel Freude an den zukünftigen Bergabenteuer, Lara.

Die Stadt der Königinnen - Veszprém
Das ungarische Veszprém ist wie das rumänische Timisoara und das griechische Elefsina
Kulturhauptstadt 2023.
Die Stadt liegt nur 200 Kilometer von Wien entfernt, und doch ist mir der Name so fremd wie Yaoundé, die Hauptstadt Kameruns. Ein Grund mehr, die für mich unbekannte Perle zu erforschen.

Zur Geschichte und Lage
Das Bistum Veszprém wurde 1009 auf einem Felsen von Fürst Géza, dem Vater des ungarischen Staatsgründers Stephan I., gegründet. Gisela, die aus Bayern stammende Frau von König Stephan I., stiftete die von weitem sichtbare St. Michael Kathedrale.
Die Stadt der Königinnen (im Mittelalter krönte der Erzbischof von Veszprém hier ungarische Königinnen) dehnt sich über mehrere Hügel aus. Geografisch ist Veszprém im Norden vom Bakony-Gebirge, im Süden vom Balaton-Hochland und im Osten von der ungarischen Tiefebene von Mezőföld umgeben.

Ein spannender Mix aus Tradition und Moderne erwartet Sie in der Universitätsstadt, die auch heute noch Bischofsitz ist.
Besuchen Sie historische Sehenswürdigkeiten und lassen Sie den Tag in einem der Szenelokale oder bei einer der vielen Kulturveranstaltungen ausklingen.
Zum regionalen Genuss
Jeden zweiten Sonntag findet der Altstadtmarkt mit regionalen Produkten und Schmankerln statt. Besuchen Sie während der Woche die Stadt, finden Sie Produkte von lokalen Händler*innen bei Pekedli.
Außerhalb der Altstadt gibt es ebenfalls einen Unverpackt Laden sowie ein Geschäft mit Produkten für umweltbewusste Menschen.
Zur Kulturregion
„Kultur schafft Region“. Unter diesem Motto steht die Kulturhauptstadt, die über ihre Stadtgrenzen hinausschaut und gemeinsam mit dem Plattensee zu einer Erlebnisregion verschmilzt.
Die rund 60.000 Einwohner*innen der Stadt haben den Plattensee, Kurbäder mit Thermalseen (z.B. Bad Héviz) und Weinberge in unmittelbarer Nähe. Aber auch der Nationalpark Balaton-felvidék und das Schloss Festetics in Keszthely sind in der Region gelegen.
Anreise und Mobilität vor Ort
Veszprém ist bequem ab Wien mit 1x Umsteigen in Györ erreichbar.
Zum Stadtzentrum fährt man mit den Buslinien 1, 2, 4A, 10. Hier finden Sie einen digitalen Reiseplaner der Öffis.
E-Scooter und E-Bikes können hier gemietet werden und es verkehren regelmäßig Öffis zum See. Rund um den Plattensee gibt es ein gut ausgebautes Netz an Radwegen. Auf BalatonBIKE 365 finden Sie Routenvorschläge, fahrradfreundliche Dienstleister und vieles mehr.
Das ECoC-Ticket bringt Besucher*innen aus ganz Ungarn zu Veranstaltungen, die im Rahmen der Kulturhauptstadt stattfinden. Dieses ist für einen symbolischen Wert von 2023 Forint (ca. 5 - 6 EUR) erhältlich.
Tourismusverband und Sonstiges
www.veszpreminfo.hu und www.veszprembalaton2023.hu
Nähere Infos zu thematischen Stadtspaziergängen finden Sie unter:
www.imagine.hu/turak und www.turajo.hu
Auflösung Quiz
C) Basel
Entlang des Rheins gibt es in mehreren Orten Schwimmevents. Zu den bekanntesten Veranstaltungen zählt das jährliche Rheinschwimmen im Schweizer Basel. Man schätzt, dass sich bei Schönwetter über 5.000 Teilnehmer*innen in den Rhein stürzen.
Damit die Kleidung während des Schwimmens trocken bleibt, wird diese gemeinsam mit den Wertsachen im „Wickelfisch“ aufbewahrt. Das ist ein knallbunter, wasserdichter Schwimmsack in unterschiedlichen Größen, den man sich während des Schwimmens umhängt.