Reise-Inspirationen Jänner/Februar 2023
- Anna Kodek
- 3. Jan. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Feb. 2024
Das Lesachtal mit den Jahreszeiten entdecken, Lefkas - Eine Ionische Perle, Die Anreise als Reiseerlebnis gestalten: Lefkas auf dem Landweg - Ein Gastbeitrag von Barbara, Müllentsorgung in Griechenland, Buchtipp: Winterzeit, Anderswo Magazin 2023, Ligurien und die Cinque Terre über Nacht erreichen, Eine Reise in die Zukunft: Tourismus 2040, Quiz: Testen Sie den Lesachtaler Dialekt, FashionTouri - Entdecken Sie Ihr lokales Einkaufserlebnis, #ReisenMEHRErleben, Auflösung Quiz
Quiz: Testen Sie den Lesachtaler Dialekt
In der Lesachtaler Mundart finden sich mehr Gemeinsamkeiten mit dem Tiroler als mit dem Kärntner Dialekt. Da sie vom Aussterben bedroht ist, sind viele Ausdrücke nur mehr Eltern und Großeltern bekannt.
Was glauben Sie, versteht man unter folgenden Begriffen:
1) Eirtak
A) Dienstag
B) Eierspeise
C) Eierbecher
2) Gitsche
A) glitschig
B) Kutsche
C) Mädchen
3) Pfat
A) Pfad
B) Hemd
C) Pfanne
Die Auflösung finden Sie am Ende der Inspirationen.
Buchtipp: Winterzeit in Kärnten
Im Herbst 2022 ist das neue Buch der Kärntner Journalistin, Autorin und Bloggerin (anitaaufreisen) Anita Arneitz erschienen.
Sie lockt ihre Leser*innen auf knapp 200 Seiten mit vielen abwechslungsreichen Anregungen hinaus in den Kärntner Winter.
Das Buch ist in Norden, Süden, Osten, Westen und die Region Wörthersee gegliedert.
Im Lesachtal beschreibt sie den Jahreswechsel (die funkende Flotsche, ein lautloses Feuerwerk, ist einzigartig), am Weißensee eine Safari auf dem Eis, und am Bleistätter Moor steht Birdwatching am Programm. Anita gibt einen Einblick, wie man sich beim Eisschwimmen im Wörthersee fühlt, und sie stellt eine gemütliche Alpaka Wanderung am Techelsberg vor.
Ein nicht alltäglicher Ausflugstipp ist ein Besuch beim ersten Bergbauern in Österreich, der sich der Bio-Mehlwurmzucht verschrieben hat. Im Lavantal entstehen aus über 12 Millionen Würmern Snacks mit Chiligeschmack, Schokolade, Backmischungen, Mehl und vieles mehr.
Für Zeiten in denen es stürmt, schneit oder regnet, hat die Autorin jede Menge Schlechtwettertipps auf Lager sowie mehrere „Best-ofs“ für kuschelige Momente zu zweit und atemberaubend schöne Naturschauplätze.
Ligurien und die Cinque Terre über Nacht erreichen
Das europäische Streckennetz der Bahn wächst weiter. Seit Dezember steigen Sie abends z.B. in Wien, Salzburg oder München in einen ÖBB Nightjet ein und kommen am nächsten Morgen stressfrei und bequem in Genua oder La Spezia an.
Der Bahnhof Genova Piazza Principe liegt nur ein paar Schritte vom Hafen, dem Tor zu Afrika, Spanien oder der Inselwelt im Mittelmeer entfernt.
Ab Genua verkehren lt. jetzigem Stand Fähren nach Korsika, Sardinien, Barcelona, Sizilien, aber auch nach Afrika (wie z.B. Tunesien oder Marokko).
Ligurien selbst bezaubert durch seine abwechslungsreiche Küstenlandschaft und sein azurblaues Meer.
Der Nationalpark und das Meeresschutzgebiet Cinque Terre ist zum Greifen nahe und Riomaggiore oder Monterosso sind direkt ab Genua in weniger als zwei Stunden erreichbar.
In den Cinque Terre erwarten Sie eine knapp 20 Kilometer lange und felsige Küste voller Buchten und Strände, fünf liebliche Dörfer, die früher nur zu Fuß oder über das Meer erreichbar waren, Wanderwege auf alten Trockenmauern, angelegte Terrassen mit Weinreben und Olivenbäumen sowie italienische Lebensfreude.
Tourismusamt Cinque Terre:
Tourismusamt Ligurien:
Die Anreise als Reiseerlebnis gestalten: Lefkás auf dem Landweg - Ein Gastbeitrag von Barbara
Die Eichgrabnerin Barbara, die einmal in der Woche mit mir eine Nordic Walking Tour unternimmt, hat sich die Zeit genommen, mir ihre Anreise nach Lefkás auf dem Landweg zusammenzuschreiben:
Im Sommer 2022 wollten wir nach langer Pause (seit 2005!) wieder nach Griechenland reisen.
Da wir im Urlaub eigentlich immer campen, wollten wir auch dieses Mal mit unserem sehr einfachen Campermobil unterwegs sein. Unser Nissan Evalia, mit dem wir auch im Alltag fahren, wird für diese Zwecke mit einem Dachzelt und einem einfachen Einbau zur Unterbringung unseres Gepäcks und als Schlafgelegenheit für unsere Kinder (12 und 14 Jahre) ausgerüstet.
Um die sehr weite Strecke nicht mit dem Auto fahren zu müssen, beschlossen wir mit der Fähre zu reisen. Ein bisschen Erfahrung damit bringen wir schon mit, da wir noch vor der Geburt unserer Kinder und mit unserem schon fast erwachsenen größeren Nachwuchs per Fähre gereist sind.
Die für uns als Österreicher am besten gelegene Fährhäfen sind Venedig und Triest. In beiden Städten kann man die An- oder Abreise gut mit einer Stadtbesichtigung verbinden.
So liegt in der Nähe des Fährhafens von Venedig der Campingplatz und die Vaporetto-Station Fusina, von der aus man in etwas mehr als einer halben Stunde am Markusplatz ist (ohne eine teure Parkgarage zu benötigen). Die Fahrt nach Griechenland dauert schon einige Zeit. Von Venedig nach Igoumenitsa in Nordgriechenland braucht man 25 Stunden, bis nach Patras am Peloponnes sind es noch einige Stunden länger.
Der Vorteil aber ist, dass man diese Zeit, sobald man sich am Schiff eingerichtet hat, ganz entspannt verbringen kann.
Es gibt die Möglichkeit, für diese Zeit eine Kabine oder einen Schlafsessel zu buchen.
Wir selbst haben auch diesmal Deckspassage gebucht. Als Camper sind wir dafür gut ausgerüstet: Wir haben unsere Schlafsäcke, Unterlagsmatten, Proviant und Spiele mitgeschleppt und uns ein Lager auf Deck eingerichtet (wenn man in den Süden fährt, sollte man dabei darauf achten, einen Platz auf der Schattenseite des Schiffes zu finden!).
Viele Deckspassagiere ziehen es vor, im Schiffsinneren zu schlafen, erstaunlicherweise sind die griechischen Fährbetreiber diesbezüglich sehr tolerant, so stand auf unserer Fähre die gesamte Loungebar zur Verfügung und wurde über Nacht zum Großschlafsaal.
Im Freien zu lagern ist Geschmackssache, aber von unserem Lager an Deck haben wir z.B. direkt den Sonnenaufgang gesehen, aber auch Delfine und Seevögel.
Es ist für mich sehr entspannend die Gedanken schweifen lassen und das Nichtstun zu genießen, außer gelegentlich dafür zu sorgen, dass die Kinder nicht an Langeweile sterben – deren Toleranz für lange, ununterbrochene Blicke auf das Meer ist etwas geringer als bei Erwachsenen.

Was die Ankunfts- und Abfahrtszeiten betrifft, sollte man durchaus damit rechnen, dass es auch zu Verspätungen kommen kann.
So haben wir sowohl bei der Abfahrt in Venedig als auch in Igoumenitsa einige Stunden gewartet. Während wir in Venedig darüber froh waren, da wir selbst recht knapp gekommen sind, war das Warten in Igoumenitsa sehr ärgerlich, da das Schiff um 6 Uhr früh abfahren sollte, aber im Endeffekt erst um halb elf angekommen ist.
Wir waren noch dazu recht unausgeschlafen, da wir, um rechtzeitig am Hafen zu sein, auf dem Parkplatz des Fährhafens campiert hatten und um 5 Uhr früh aufgestanden waren.
Ein freundlicher oberösterreichischer Lastwagenfahrer hat uns geraten, entspannt zu bleiben, und uns die praktische APP Vesselfinder gezeigt.
Damit konnten wir verfolgen, wo sich unser Schiff gerade befindet, und so haben wir in aller Ruhe Tisch und Sessel ausgepackt und gefrühstückt. Auf der Rückfahrt konnten wir unsere Griechenlandreise noch mal Revue passieren lassen und sind so schön langsam wieder in den Alltag zurückgekehrt.
Klarerweise muss man für eine derartige Reise mehr Zeit einrechnen, als wenn man fliegen würde. Wir haben allerdings diesmal festgestellt, dass auch ein gut 2-wöchiger Urlaub so gut machbar ist: Wir waren in Griechenland für fast 2 Wochen, die Fahrt auf der Fähre hat uns zusätzlich 2,5 Tage gekostet.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir diese Art des Reisens sehr genossen haben!
Igoumenitsa liegt in der Region Epirus, die ich in meinen Mai-Inspirationen vorgestellt habe.
Ein kleiner Exkurs: Müllentsorgung in Griechenland
Eines der größten Probleme griechischer Kommunen ist die Abfallbeseitigung, die immense Geldsummen vor allem für die griechische Inselwelt verschlingt.
Jede Insel ist selbst verantwortlich für ihre Müllentsorgung. Haushaltsmüll wird oft aufs Festland gebracht (teuer), und Recycling ist nur begrenzt möglich. Mülldeponien sind meist überfüllt, und für toxischen Haushaltsmüll gab es vor der Pandemie noch keine Lösung. Die Folge sind illegale Ablagerungen. Für technische Geräte und Fahrzeuge gibt es private Abnehmer, die mit den Altprodukten noch einen Gewinn lukrieren wollen, und Bauschutt wird kurzerhand im Hinterland abgelagert.
Hinzu kommt noch die touristische Belastung in der Sommersaison, die für ein ordentliches Plus an Müll sorgt und dadurch kommunale Abfallentsorger zusätzlich überfordert.
Dabei ist Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes mit Einnahmen von bis zu 20 Milliarden Euro. (2022 Quelle: Handelsblatt)

Ist der Wille für Veränderung da?
2015 wurde ein nationaler Plan für die Abfallbewirtschaftung verabschiedet, der auf den Abfallrahmenrichtlinien der EU basiert. (Quelle: GIZ)
Eine griechische Reform aus dem Jahr 2020 sieht vor, dass ab Jänner 2022 Theater, Krankenhäuser, Schiffe, Bahnhöfe, Ausbildungsstätten, Gastronomiebetriebe, Banken, kommunale Einrichtungen etc. verpflichtet sind, Müll aus Kunststoff, Papier, Metall und Glas getrennt zu sammeln. Bürokratische Mühlen mahlen bekanntlich langsam.
Ein langfristiger und effizienter Ausweg aus der Misere ist, vermehrt auf erneuerbare Materialien bei Importen und auf Recycling zu setzen, Müll zu vermeiden sowie Mülltrennung aktiv zu forcieren.
Der positive Vorreiter Tilos
Die 500 Seelen Insel Tilos westlich von Rhodos zeigt es vor. Hier wurde in den letzten Jahren ein Businessmodell umgesetzt, das es erlaubt, heute 86 Prozent des Mülls zu recyceln. Die örtliche Mülldeponie wurde geschlossen und durch ein Recyclingwerk ersetzt.
Heute wird der Abfall getrennt, um Glasstaub, Zement-Mischungen, Kompostdünger, Presspappe, Papiertrommeln und Kunststoffgarn herzustellen.
Damit ein Projekt wie dieses gelingen kann, braucht es eine produktive Zusammenarbeit von Gemeinden, Universitäten und Firmen, sowie einen Fördertopf.
Ich bedanke mich bei Herrn Dr. Noll von der BOKU Wien, der sich die Zeit genommen hat, mir viele Fragen per E-Mail zu beantworten.
***
Nachfolgend zwei Beispiele, wie Sie aktiv dem Müllproblem gegensteuern.
1. App Litterati
Mithilfe dieser App Litterati macht man seinen positiven Einfluss auf den Planeten messbar, indem man Müll per Geotagging trackt und ihn anschließend selbst entsorgt. Die aus der App resultierenden Muster geben Aufschluss darüber, wie der Müll verteilt ist.
2. Segeln, Entspannen und Müllsammeln in Griechenland – Eine unvergessliche Reise
Der Schweizer Robert Wittmer und sein Team setzen sich mit SegelExpedition ein, einen Beitrag zu einer gesunden Umwelt zu leisten. Sie machen auf die Problematik der Ozeanverschmutzung aufmerksam und fördern gemeinsame Erlebnisse.
Jährlich veranstalten Sie Segeltörns mit Beach Clean Ups in der Ägäis, gesammelte Daten werden an den Verein Kyma weitergeleitet.
Das Team macht mit dem Kurzfilm „Between Beauty und Waste“ auf diese schier endlos scheinende Problematik aufmerksam. Sie berichten von ihrer eigenen emotionalen Achterbahn, zwischen der Motivation, etwas zu bewegen und sinnloser Sisyphusarbeit.

Müllentsorgung ist ein globales Problem mit ungeahnten Dimensionen.
Die philippinische Insel Boracay wurde 2018 für ein halbes Jahr für Besucher*innen gesperrt. Der ehemalige Präsident nannte das Meer selbst eine Kloake. Wie es dazu gekommen ist, lesen Sie in meinem Artikel „Zu schön, um wahr zu sein? Ein Blick hinter paradiesische Kulissen“, welcher 2021 erschienen ist.
Luxus sind saubere Strände, gesunde Meere und eine intakte Natur.
Gästepatschen kann man sich auch in einem 5* Resort von zu Hause mitnehmen.
FashionTouri – Entdecken Sie Ihr lokales Einkaufserlebnis
FashionTouri ist ein Social Network für Mode- und Designliebhaber*innen, die gerne auf Reisen sind und, abseits vom Mainstream lokale Marken entdecken wollen.
Neben persönlich abgestimmten und online geplanten Routen, die Sie zu den Sehenswürdigkeiten bringen, lernen Sie innovative Geschäfte sowie angesagte Labels kennen und treffen die Menschen dahinter.
Mit diesem Konzept fördern Sie die lokale Wirtschaft, und Unternehmer*innen aus der Kreativwirtschaft werden sichtbarer. Gäste und Einheimische werden auf regionale Angebote aufmerksam gemacht und gewinnen eine ganz besondere Erinnerung.
Das junge Wiener Start-Up ist keine „grüne Plattform“, aber sie steht hinter Unternehmer*innen die sich mit kreativen und nachhaltigen Ansätzen für eine faire und umweltschonende Modewelt engagieren.
FashionTouri gibt es in den Städten Wien, Graz, Villach, Salzburg, Innsbruck und Amsterdam.
Anderswo Reisemagazin 2023
Auch 2023 heißt es wieder „Wir sind anderswo“. Der fairkehr Verlag in Bonn publiziert jährlich das Reisemagazin Anderswo. Mit einer Auflage von über 110.000 werden Leser*innen in Deutschland und über die Grenzen hinaus für eine andere Art des Reisens begeistert.
In der 2023 Ausgabe lesen Sie, wie eine junge Frau über 1.000 Kilometer zu Fuß durchs Baltikum marschiert ist, sowie über den „grünen Süden“ Deutschlands, Baden-Württemberg.
Mit dem Rad sind die Autor*innen auf Korsika, dem Elbradweg und in den belgischen Ardennen unterwegs.
Aber es geht auch in den Bayrischen Wald, es wird eine wunderbare Männerfreundschaft in den Abruzzen vorgestellt und wie die Balearen Insel Formentera terran erreichbar ist.
Außerdem stellen zwei kleine Beilagen Deutschlands Naturparks und „Blaue Schwalbe“ Unterkünfte näher vor.
Einen Online-Einblick in das Magazin erhalten Sie hier.
Auflösung Quiz
1) Unter Eirtak versteht man Dienstag
2) Gitsche ist ein Mädchen
3) Ein Pfat ist ein Hemd
Wollen Sie tiefer in das Thema eintauchen, empfehle ich Ihnen die Website der Kulturwerkstatt Lesachtal.
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